DFV legt sich für Integration der Landesverbände ins Zeug

Erfolgreiche Jahresdelegierten-Versammlung 2019 des Deutschen Frisbeesport-Verbandes

Am ersten Sonntag im April fand wie in den Vorjahren am Bundesleistungszentrum in Darmstadt die Jahresdelegierten-Versammlung des Deutschen Frisbeesport-Verbandes statt. Insgesamt 21 Stimmberechtigte nebst mehreren Gästen diskutierten zukunftsweisende Pläne. Beschlossen wurde der Haushaltsplan für 2019, eine neue Rechtsordnung, sowie die Pflicht, dass der DFV ab 2021 nur noch Landesverbände als Mitglieder haben soll. Eine vorgestellte Entwicklung zur Umstellung der Gebührenordnung fand hingegen keine Mehrheit. Ein besonderes Augenmerk gilt der verstärkten Integration der Landesverbände.

Nach den Berichten des Präsidenten Volker Schlechter sowie der Vizepräsidenten, des Geschäftsführers und der weiteren Vorstände wurde die ausgeglichene Finanzführung des dafür zuständigen Vizepräsidenten Jens Spiegelberg einstimmig entlastet. Für dieses Jahr ist eine weitere Verbesserung durch das Hinzuziehen einer professionellen Buchführung geplant. Bei den Neuwahlen wurde das Präsidium bestätigt, im Bild v.l. Vizepräsident Jens Spiegelberg, Präsident Volker Schlechter, Geschäftsführer Jörg Benner und die Vizepräsidenten Dominik Dannehl (auch DFV-Jugendvorstand) und Guido Klein; nicht im Bild Vizepräsident Johannes Schöck.

Als erweiterter Vorstand für Ultimate wurde neu Wolfram Kolbe gewählt, der am Vortag auch neuer Vorsitzender der DFV Ultimate-Abteilung wurde. Im Amt bestätigt wurden die erweiterten Vorstände für Disc Golf, Stephan Mesel, und für Bildung und Wissenschaft, Ralf Simon. Leider konnte für die Abteilung Freestyle Frisbee zunächst kein neuer Vorstand bestimmt werden. Nach zwölf Jahren im Amt verzichtete Florian Hess auf eine erneute Kandidatur. Der DFV bedankt sich für sein großes Engagement über mehr als ein Jahrzehnt und hofft, dass die großen Chancen für Freestyle Frisbee – unter anderem in diesem Jahr vertreten bei der Erstauflage der World Urban Games in Budapest, Ungarn – zu einer baldigen kommissarischen Neubesetzung des Amtes führen. Als Kassenprüfer wurden Folko Drewes aus Bochum und Thomas Boensch aus Köln wiedergewählt.

Sehr spannend war anschließend der Austausch über Entwicklungen in den Landesverbänden, wo insbesondere die Vertretenden der Verbände aus Berlin und Hessen nach Aufnahme in ihre Landessportbünde Erfreuliches berichten konnten. Dort werden aktuell Förderpläne zur Verwendung vorhandener Gelder entwickelt. Ein späterer Tagesordnungspunkt thematisierte Möglichkeiten zur Harmonisierung und Förderung der weiteren Entwicklung der Landesverbände, wozu insbesondere Spielbetrieb, in Abstimmung mit dem Bundesverband, künftig in regionale Verantwortung übergeben werden muss. Auch der teilweise hoch unterschiedliche Aktivitätengrad der Landesverbände soll wenn möglich angeglichen und verstärkt moderiert werden.

Die Vorstellung einer möglichen Änderung der Gebührenordnung in niedrige Grundgebühren plus Lizenzgebühren bei Einstieg in das Verbandsspielsystem je Abteilung wurde mehrheitlich abgelehnt. Zum Einen erscheint die Umsetzung aufwändig, da sie wenigstens einen weiteren Abrechnungsschritt erfordert. Kritisiert wurde auch die noch stärkere Belastung der sehr Aktiven. Zum Anderen aber überwog vor allem die Überzeugung, dass das Modell dem eigentlichen Zweck, einer besseren Meldemoral einzelner Vereine, nicht nachweislich zuträglich wäre. Anders gesagt dominierte der Zweifel an der Tauglichkeit dieses Instruments, zumal eine Aufnahme in den DOSB – und damit ein standardisiertes Meldeverfahren für alle Vereine – bereits spätestens in zwei Jahren zu erwarten ist.

Zwei Anträge waren eingereicht worden. Der eine fordert, dass der DFV bis Ende 2021 nur noch Landesverbände als Mitglieder haben darf. Dieser wurde nach ausführlicher Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Zwangsregelungen dennoch angenommen. Der andere fordert den Nachweis einer DFV-Trainer*innen-Lizenz Stufe 1 für alle Vereine mit mehr als 15 Personen, die am DFV-Spielbetrieb teilnehmen. Das Plenum lobte allgemein die richtige Absicht, kritisierte aber verschiedene Formulierungen, wonach andere C-Lizenzen ebenso anzuerkennen seien, und wonach die Grenze von 15 Personen im Vergleich zu anderen Verbandsregelungen als weit zu niedrig angesetzt sei. Daher fand der Antrag keine Mehrheit.

Zuletzt wurde nach intensiver Diskussion die vorbereitete Rechtsordnung für den DFV mehrheitlich verabschiedet (hinterlegt samt Erläuterungen auf der zentralen Dokumentenseite, in der rechten Spalte über Versicherung). Sie tritt zum 1. Mai 2019 in Kraft. Bis dahin hat das DFV-Präsidium die Verbandsspruchkammer initial zu besetzen. Unter Sonstiges wurden weitere Themen besprochen wie die DFV-Präsenz auf der U24 Ultimate-WM im Juli in Heidelberg, die Möglichkeit zu einer kostenfreien Live-Streaming-Grundausstattung über sportdeutschland.tv sowie das Anstoßen weiterer notwendiger Entwicklungen im IT-Bereich.

Das Protokoll wird den Mitgliedsorganisationen und Delegierten zugesandt. Das Protokoll der Jahressitzung der Ultimate-Abteilung steht bereits auf deren Dokumentenseite online (unten rechts).