Ein Kodex für Team Deutschland

dfv-ua-ntt2016_4Ultimate-Nationaltrainerinnen und -trainer tagten am DFV-Bundesleistungsstützpunkt in Darmstadt

Gut 20 Trainerinnen, Trainer und Funktionärs-Personen des DFV haben sich Mitte November zur jährlichen Trainerinnen- und Trainertagung der Ultimate-Nationalteams am Bundesleistungsstützpunkt am Sportwissenschaftlichen Institut der TU Darmstadt getroffen. Unter der Leitung von Christian Hedenius, dem Vorsitzenden des Nationalteam-Komitees der DFV Ultimate-Abteilung (UA), stand neben zahlreichen organisatorischen Fragen die Entwicklung eines Verhaltenskodexes für Nationalspielerinnen und -spieler im Mittelpunkt.

Zur Annäherung an diesen Prozess präsentierte eingangs Geschäftsführer Jörg Benner einige Unterlagen des Spirit of the Game-Workshops zum Bereich Regelkenntnis. Die zentrale Fragestellung, der sich gerade auch Nationalteams ausgesetzt sehen, war dabei diejenige, wie Trainerinnen und Trainer mit Teams umgehen können, die offensichtlich und absichtlich den Spirit of the Game und Regeln verletzen, um zu gewinnen. Im Rahmen des folgenden Workshops zum gemeinsamen Verständnis des „Teams Deutschland“ innerhalb DFV und UA wurde die klare Position entwickelt: „Lieber verlieren wir mit fairen Mitteln als mit unfairen zu gewinnen.“

dfv-ua-ntt2016_teamd_gruppenrbeitDen Auftakt des Workshops zum ‚Team Deutschland‘ machte die Sammlung stichwortartiger Antworten zu den Fragen:  Was bedeutet ‚Ein Team Deutschland‘ für Dich? Wie wird dies momentan wahrgenommen? Und was könnte eine engere Zusammenarbeit bringen? Aus den Antworten bildeten sich vier Themenbereiche, die anschließend in Gruppenarbeit behandelt wurden. Die Gruppe „Gemeinsame Werte“ legte die drei Grundprinzipien Freude, Regeln und Respekt fest, und entwickelte daraus ein Schaubild, wonach das Festhalten daran wichtiger als Siegen ist (dazu folgt ein separater Beitrag).

Die Gruppe zur besseren Organisation rückte vor allem die Bereiche horizontale und vertikale Vernetzung in den Mittelpunkt und empfahl für den ersten Teilbereich Koordinatoren für verschiedene Altersklassen an Nationalteams einzuführen. Diese werden zeitnah ausgeschrieben und gesucht. dfv-ua-ntt2016_teamd_orga-plakatIn Sachen vertikaler Vernetzung erarbeitete sie insbesondere einen konkreten Vorschlag zum Übergang von U20 zu U24, wobei erstmals drei Nationalteams (inklusive Mixed) aufgestellt werden. Zu Beginn der Vorbereitung soll ein Trainingslager mit allen Spielenden der Altersklasse durchgeführt werden und erst daraufhin getrennte Trainingslager. Nach internen Abstimmungen soll die Kaderbenennung schließlich gleichzeitig erfolgen.

In der Arbeitsgruppe zu Professionalisierung und dem öffentlichen Auftreten des Teams Deutschland wurde sowohl die optisch einheitliche Präsenz aller Teams als auch das Verhalten für einzelne DFV Spielende thematisiert. Dabei wurde deutlich, dass ein Kodex für das Team Deutschland empfehlenswert wäre.  Diskutiert wurde das Verhalten in der Öffentlichkeit (Konsum von Alkohol, Rauchen, etc.), auch unter dem Aspekt von unterschiedlichen Vorgaben für Jugendliche und für Erwachsene. Gruppe vier schließlich behandelte den internen Umgang miteinander und das teamübergreifende Verhalten, etwa bei gemeinsamen Veranstaltungen wie internationalen Meisterschaften. Dabei wurden Kleinigkeiten wie gegenseitiges Grüßen und die Unterstützung am Spielfeldrand ebenso thematisiert wie die gezielte Organisation gemeinsamer Aktionen (wiederum in Hinblick auf horizontale und vertikale Vernetzung).

Eine Arbeitsgruppe ist nun auf Basis dieser Ergebnisse mit dem Ausarbeiten eines Kodex für Team Deutschland beauftragt. Weitere Themen des Arbeitstreffens waren die entwickelten Fragebögen für Spielende, Trainerinnen und Trainer sowie im Juniorenbereich für Eltern, die noch in diesem Jahr erstmals in Bezug auf die vergangene Saison zum Einsatz kommen, organisatorische Überlegungen zu gemeinsamen Datenbanklösungen, die Überarbeitung der Bewerbung auf die Posten von Nationaltrainerinnen und -trainern, Alternativen zu den aktuellen Nationalteamförderrichtlinien 2016 sowie das Erarbeiten eines Leitfadens zu Altersuntergrenzen von Jugendnationalspielerinnen und -spielern.

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