Starkes Spiel und starker Spirit (women)
Die deutschen U17 Frauen beim U17 Youth Summit in Lund
Vom 21. bis 24. Juli 2025 nahmen 18 Mädchen und 33 Jungs aus Deutschland in den U17-Nationalteams beim Youth Summit in Lund teil. Die Mädchen und Jungs waren im Frühjahr aus verschiedenen Vereinen aus ganz Deutschland ausgewählt worden und zeigten über die Turnierwoche eine hohe Athletik und guten Spirit of the Game. Die Coaching-Teams sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der Jugendlichen.
U17 Frauen:
Die Mädchen hatten bereits bei den Disc Days Cologne, wo sie den 6. Platz belegten und obendrein Spirit-Siegerinnen wurden, bewiesen, dass sie selbst unterbesetzt hohe Leistungen abliefern können. Wie sie in voller Besetzung agieren würden, sollte sich einen Monat später beim Youth Summit zeigen.
Zum Auftakt der Round-Robin-Vorrunde stießen sie auf die Gastgeberinnen aus Schweden. Es war, wie so oft zu Turnierbeginn, ein zerfahrenes Spiel: viele Turns auf beiden Seiten. Die deutschen Mädchen bekamen die Gegnerinnen schließlich mit hartnäckiger Downfield-Defense auf der offenen und cleveren Poaches von der geschlossenen Seite in den Griff. Am Ende stand ein doch deutliches 10-5 zu Buche.
Danach ging es gegen Angstgegner Frankreich, deren Mädchen die letztjährige EM dominiert und in Sachen Spirit keinen guten Eindruck bei den deutschen Spielerinnen hinterlassen hatten. Doch dann startete das Match mit einem Break. Und noch einem! Frankreich war überrumpelt, frustriert, unsicher und fand kein Mittel gegen die deutsche Zone. In den wenigen Ausnahmefällen, da Frankreich punkten konnte, konterte Deutschland mit sauberen Holds und beendete das Spiel mit einen phänomenalen 12-2.
Am zweiten Tag standen zwei Pflichtsiege an und damit die Aufgabe, die Energie und den Biss vom Vortag beizubehalten. Nicht einfach, wenn auf der anderen Seite, im internationalen Pickup-Team, sieben Mitspielerinnen vom Tryout bzw. dem Heimverein auf der Linie stehen. Team Deutschland führte zwar, aber richtig zufrieden war man nicht. Es brauchte erst eine beherzte Rede der Captains, um das Team zum Endstand von 15-4 zu pushen.
Ähnlich klar ging es gegen Lloyd Park Leeks aus, einem Mädchen-Team aus London. Die standen von Anfang an unter Strom, gingen in fast jedem Punkt auf volles Risiko. Die deutschen Spielerinnen ließen sich nicht davon anstecken und zogen mit einem 14-2 vorzeitig ins Halbfinale ein. Ob als Gruppenerste oder -zweite würde sich im letzten Vorrundenspiel entscheiden.
Tag drei: Die Belgian Eagles hatten ebenfalls Frankreich überraschend geschlagen und führten dadurch mit Deutschland die Gruppe an. Das Team bestand aus wenigen älteren und vielen jungen Spielerinnen, welche die Gegner mit einer Variation an Zonen zu Fehler zu zwingen versuchten, um dann schnell tief zu punkten. Jedes Break wurde wie ein Turniersieg gefeiert. Tatsächlich kamen sie nach einen 4-0 für Deutschland auf 1 Punkt heran. Doch die Mädchen behielten die Nerven, zogen wieder davon und errangen mit 10-6 den Gruppensieg.
Das Re-Match folgte nur wenige Stunden später, im Halbfinale. Diesmal ließen die deutschen Spielerinnen nichts anbrennen, handelten sicher, schirmten den tiefen Raum ab und sicherten sich mit einem 12-3 den Einzug ins Finale.
Dort traf man erneut auf Frankreich. Die Vorzeichen waren nun umgekehrt: Die deutschen Mädchen galten als Titelfavoriten, die Blicke des Publikums auf sich gerichtet. Und die Französinnen waren auf Revanche aus, starteten mit harter Match-Defense. Der doppelte Druck, psychisch und physisch, machte sich bemerkbar. Man geriet 0-2 in Rückstand, kämpfte sich nach einem Timeout zurück, ging in Führung, fiel wieder ab, erzwang den Universe bei 7-7 … Doch diesmal war das Glück auf Frankreichs Seite, die den Punkt, das Spiel und letztlich das Turnier für sich entscheiden konnten.
Die deutschen Mädchen kehren mit der Silbermedaille und dem zweiten Platz in der Spirit-Wertung heim. Es wurde ein emotionaler Abschied von Lund und voneinander. Denn die Gemeinschaft, die sich im Laufe der Monate entwickelt hatte, war vielleicht der noch größere Erfolg als der sportliche. Jede für jede, jede für alle und keine allein.