Frisbeesport für Senior*innen

Viele Menschen verzichten im zunehmenden Alter auf regelmäßige körperliche Bewegung. Dabei steht außer Frage, dass körperliche Betätigung vielen Bereichen der Gesundheit und einer Vielzahl von Körperfunktionen zugutekommt, insbesondere dem Muskelaufbau, dem Herz-Kreislauf-System und dem gesamten Bewegungsapparat. Allerdings ist dabei auf Gelenkschonung zu achten.

Als ideale sportliche Aktivität für Senior*innen wird häufig eine Kombination aus Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit genannt. Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin empfiehlt, das Training zu 70 Prozent aus Ausdauer, 20 Prozent aus Muskelaufbau und zehn Prozent aus Beweglichkeit zusammenzusetzen (siehe diesen Beitrag bei t-online.de). Die finnische „Finger“-Studie hat erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine Kombination aus Ausdauer-, Kraftsport, mentalem Training und gesunder Ernährung auch Demenz vorbeugen kann.

Durch solch ein vielseitiges Training lassen sich die stärksten Trainingseffekte erzielen, inklusive schneller Ergebnisse wie eine höhere Belastungsgrenze. Dies kommt älteren Menschen auch im Alltag zugute. Neben einer verbesserten Beweglichkeit ist oft auch mehr Körperspannung und Energie die Folge. Damit fällt den Menschen vieles leichter, was Ihnen vorher eher Mühe bereitet hat.

Wer Vorerfahrung in Frisbeesportarten hat, nimmt die Faszination der Rotation vielleicht auch mit ins höhere Lebensalter. Dann bietet sich Discgolf als ein Sport an, der sich auch für die Betätigung im fortgeschrittenen Alter sehr gut eignet. Dies wird unter anderem auch in der Basisbeschreibung des Sports für Einsteiger*innen betont (siehe dort vor allem den dritten Absatz).  

Zwar nimmt die Explosivkraft der Abwürfe vermutlich ab, doch lässt sich durch eine gute Wurftechnik und Übung immer noch auf hohem Niveau spielen. Auch wenn Par-Ergebnisse auf anspruchsvollen Bahnen gelegentlich abschätzig „Rentner*innen-Birdie“ genannt werden, belegt das doch durchaus, dass der par-Wert von Bahnen auch von Senior*innen noch erreicht werden kann. Regelmäßige Trainings oder auch nur Übungsrunden stellen einen sehr belebenden und zugleich anstrengenden Ausgleichssport dar, der sich für ältere Menschen sehr gut eignet.

Auch Double Disc Court ist im fortgeschrittenen Alter sehr gut geeignet, da es hier um gut dosierte und gut getimte Würfe auf absehbare Distanz geht (max. 42 Meter von hinterer Grundlinie des einen Feldes bis zur hinteren Grundlinie des anderen Feldes). Zudem ist es ein hochgradig taktisches und auf Kommunikation beruhendes Teamspiel, das gerade auch in Kleingruppen 2 gegen 2 gespielt werden kann. Insofern sind nicht viele Gleichgesinnte (eventuell auch Gleichaltrige) nötig, um mehrere Runden DDC zu spielen.

Auch Freestyle Frisbee, als gymnastische, spielerische Disziplin mit starkem Fokus auf Auge-Hand-Koordination ist im fortgeschrittenen Alter sehr gut geeignet. Dabei kann auch eine Art „Scheibengymnastik“ zum Mobilisieren und Dehnen vorgelagert werden, die die Freude am Sportgerät mit verschiedenen Übungen kombiniert.

Je älter Menschen werden, desto weniger ist ein intensiver Laufsport wie Ultimate für sie geeignet, der zudem als sehr gelenkbelastend gilt. Jedoch sind Varianten von Ultimate mit angepassten Regeln (im Gehen oder im Joggen, oder in Rollstühlen) möglich zu spielen.  Auch im Mehrgenerationen-Kontext ist Ultimate ein idealer Sport, wobei sich Pärchen der gegenüberstehenden Teams finden, die sich „matchen“, die also etwa auf demselben Leistungsniveau sind.

Weiterhin gibt es eine Vielzahl von kooperativen und kompetitiven Sportspielen mit Frisbeescheiben, wie Parteifrisbee, Torefrisbee, Brennfrisbee, Lagertausch, „Schweinchen in der Mitte“, viele verschiedene Staffelspiele (z.B. auch Frisbeeathlon) und Zielwurfspiele (z.B. auch Frisbee-Dart auf ausgelegte Hula-Hoop-Reifen), etc.pp., die sich auch im höheren Alter sehr gut für kurze oder längere Sporteinheiten eignen.