Weichenstellungen für die kommenden vier Jahre
Am ersten Novemberwochenende 2025 haben sich Präsidium und erweiterter Vorstand des DFV in Köln getroffen
Themen der DFV-Strategietagung waren vor allem die Weiterarbeit als DOSB-Mitglied, Schlussfolgerungen für den Ausbildungsbereich sowie Vorbereitungen auf die Jahres-Delegiertenversammlung, die auf den 22. März 2026 festgelegt wurde. Weiterhin standen Themen zur Verbesserung der internen und der externen Kommunikation im Fokus. Foto oben (v.l.n.r.): Frauen-Beauftragte Sandra Tietjens, Vizepräsidenten Guido Klein und Maximilian Kaumann, Discgolf-Vorstand Dr. Stefan Heine, Vizepräsident für Finanzen Thomas Boensch, Ultimate-Vorstand Robert Klein, Präsident Dr. Volker Schlechter, Geschäftsführer Jörg Benner, Jugendvorstand Siegfried Nowak und DDC-Vorstand Jan Müller (nicht im Bild Corinna Tisson, Assistentin der Geschäftsführung).
Am 1. und 2. November 2025 haben sich zuerst das DFV-Präsidium und dann der Gesamtvorstand zusammen mit der DFV Frauen-Beauftragten getroffen, um die Weichen für die kommenden vier Jahre zu stellen. Die Jahre 2026 bis 2029 werden voraussichtlich die erste Vierjahresphase, während der der DFV Leistungssport-Förderung erhält. Dazu wurde ein Vierjahres-Strukturplan erstellt, der sich auf die beiden World Games-Disziplinen Ultimate Frisbee und Discgolf bezieht. Eine finale Bestätigung der eingereichten Bedarfe durch das Bundesinnenministerium (BMI) steht noch aus.
Gemäß Plan soll für beide Sportarten in den kommenden vier Jahren Leistungssport-Personal eingestellt sowie ein jährlicher Jahresplan von Fördermaßnahmen im Erwachsenen- und im Nachwuchsbereich umgesetzt werden. Beides wird, gemäß Empfehlung des DOSB, durch das BMI finanziert, in Hinblick auf die kommenden World Games, die im Jahr 2029 in Karlsruhe stattfinden werden. Die jeweils auf vier Jahre befristeten Stellen betreffen den administrativen Bereich (mit den Posten Sportdirektor*in und Leistungssport-Referent*innen) sowie den sportpraktischen Bereich (Trainer*innen). Die genauen Zuständigkeiten sind zu klären. Nach einer hoffentlich finalen Bewilligung können die möglichen Stellen frühestens bis zum März oder April 2026 besetzt werden.

Leistungskriterien, Landesleistungszentren, Kompetenzmodell
In Sachen Leistungssport gibt es insbesondere im Ausbildungs-Bereich einiges zu tun. Zunächst bleibt auch hier abzuwarten, ob die vorgeschlagenen Kadergrößen im Ultimate und Discgolf bestätigt werden. Ab 2026 ist beim DOSB nicht mehr von A-, B- oder C-Kadern die Rede, sondern je Sportart von einem Weltkader (WK), einem Perspektivkader (PK) sowie Nachwuchskadern (NK1 im Anschlussbereich und NK2 beim Übergang vom Landeskader zu Bundeskader). Für den NK2 sind noch im Jahr 2025 Leistungskriterien festzulegen, die für weibliche und männliche Athlet*innen in jedem Landesverband das Erfüllen derselben athletischen, technischen und taktischen Kriterien vorsehen.
Das Zusammenspiel zwischen den Landesverbänden und dem DFV spielt bei der Leistungssport-Entwicklung eine entscheidende Rolle. Landesleistungszentren stellen die Grundlage für die Ausbildung junger Sportler*innen dar, die bei entsprechender Eignung von der Landesebene auf die Bundesebene empfohlen werden. In diesem Zusammenhang steht auch die laufende Abstimmung mit dem DOSB bezüglich der Anerkennung des Curriculums, sodass vom DFV ausgebildete Trainer*innen dann eine C-Lizenz erhalten. In diesem Zuge hat das DFV-Lehrteam das Curriculum bereits nachgebessert. Im nächsten Schritt ist eine Anbindung der Trainer*innen-Datenbank des DFV an das bundesweite DOSB-System zu realisieren.
In der Folge werden Anpassungen des DFV-Curriculums in Hinblick auf eine stärkere Digitalisierung sowie auf das Kompetenzmodell des DOSB nötig. Die Ausbildung zur C-Lizenz soll sich stärker an praktischen Anforderungs-Situationen orientieren. Im Nachgang können im kommenden Jahr auch bereits die B-Lizenzen Ultimate und Discgolf finalisiert werden. Sie stellen unter anderem auch eine Voraussetzung dafür dar, dass ein Landesleistungszentren eines Landesverbands durch seinen jeweiligen Landessportbund gefördert werden kann.
Neue DFV-Ausbildungspreise ab 2026, neues Organigramm
Da der DFV-Ausbildungsbereich bisher mit Preisen von vor zehn Jahren kalkulierte, wurden nach Durchspielen verschiedener Modelle folgende Preise festgelegt: Für einen Wochenlehrgang werden jetzt 595 EUR aufgerufen, evtl. abzgl. sechs Übernachtungen in Höhe von 150 EUR. Eine Lizenzverlängerung als Wochenend-Veranstaltung mit einer Übernachtung kostet neu nun 199 EUR. Für das erste Quartal 2026 sind bereits zwei gedrittelte Basiskurse in Karlsruhe und Hamburg in Planung, bereits zu den neuen Preisen. Der Preis für Nicht DFV-Mitglieder ist pro Lehrgang je 50 EUR höher.
Weitere Themen der Strategietagung waren die Mitwirkung in der Deutschen Sportjugend (dsj), wozu mehrere kleine Förderprojekte zur Umsetzung im Jahr 2026 eingereicht wurden, und Vorbereitungen auf die Jahres-Delegiertenversammlung des DFV am 22. März 2026. Dazu sind unter anderem mehrere Satzungsänderungen geplant. Daneben wurden die internen und externen Kommunikationswege hinterfragt. Frauen-Beauftragte Sandra Tietjens bemängelte die Einbindung der DFV-Beauftragten in die Vorstandarbeit. Nun wird ein Austausch pro Quartal als Teamscall zu wechselnden Schwerpunkten installiert. Ein neues auf der Geschäftsordnung basierendes Organigramm mit Mailadressen soll die interne und externe Erreichbarkeit von Gremien erhöhen und Entscheidungswege verbessern.
Für eine bessere Außendarstellung des Verbands und seiner Sportarten soll ein Social Media-Konzept erarbeitet und ggf. eine teilbezahlte Stelle eingerichtet werden, die das Budget momentan jedoch nicht hergibt. Zudem bestand Einigkeit darin, dass der Einstieg in die Mitwirkung beim DFV niederschwelliger (durch sogenannte Micro-Aufgaben) gestaltet werden soll. Eine neue „Mitmachen“-Seite soll durch ein Kontaktformular mit Vorauswahl direkt zum entsprechenden Gremium leiten.
