WUGC 2016: Tag 4 – Mittwoch

Viele wegweisende Spiele und wichtige Entscheidungen standen für die deutschen Teams am vierten Tag der WUGC 2016 in London an. Die meisten Spiele waren an Spannung kaum zu überbieten und doch gab es für die Teams die unterschiedlichsten Ergebnisse.

Open

Inside Rakete startete mit dem letzten Power-Pool Spiel gegen die Schweiz in den Tag. Diese hatten am Vortag unglücklich gegen Österreich verloren und waren auf Wiedergutmachung aus. Es entwickelte sich ein enges Spiel, welches von den Deutschen jedoch von Anfang an kontrolliert wurde. Ein frühes Break und zwei weitere direkt vor und nach der Halbzeit stellten die Weichen auf Sieg. Die engagierten Schweizer schafften es auch in der zweiten Halbzeit nicht den 15:12 Sieg der Deutschen noch zu gefährden.

Inside Rakete-Captain Philipp Haas im Spiel gegen GB
Inside Rakete-Captain Philipp Haas im Spiel gegen GB

Nach einer sehr überzeugenden Pool-Phase wartete im Überkreuzspiel um das Seeding im Bracket mit Großbritannien ein ganz anderes Kaliber. Der erste richtige Test für das deutsche Open-Team kam mit dem Europameister und Finalgegner aus Kopenhagen. Das Duell gegen den Gastgeber zog viele Zuschauer an, obwohl es auf einem der äußeren Spielfelder stattfand. Inside Rakete startete sehr wach und konnte sich wie schon gegen die Schweiz früh ein Break erspielen. Die Briten ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und spielten eine sehr harte Mann-Verteidigung, die die Deutschen bis dahin im Turnier noch nicht bespielen mussten. Der Druck wuchs und GB konnte sich mehrere Breaks zum 6:8 Halbzeitstand zurückholen. In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig und das Spiel endete schließlich mit 10:15 für Großbritannien. Coach Stefan Rekitt resümierte nach dem Spiel, dass dem deutschen Team wohl einfach ein wenig Erfahrung auf diesem internationalen Spitzenniveau fehlt. Die Erkenntnisse aus dem Spiel sollten nun schnell verarbeitet werden. Morgen im Viertelfinale gegen Kanada bietet sich dem Open-Team die erneute Chance sich auf Top-Niveau zu beweisen.

Damen

Die deutschen Damen erwischten im ersten Spiel gegen Österreich keinen allzu guten Start und verfielen bei leichtem Regen wieder in ihr etwas unkonzentriertes Spiel vom Montag. In der ersten Halbzeit wurde größtenteils getradet (8:7), doch Deutschland konnte in der kurzen Pause den Schalter umlegen und fand zurück zum dominanten Spiel des Vortags. Die Österreicherinnen wussten wahrscheinlich nicht wie ihnen geschah und konnten bis zum Endstand von 15:8 nur noch einmal ihre Offense durchbringen.

Die deutschen Damen durften sich im Anschluss ein wenig bei Großbritannien bedanken, die durch einen Sieg gegen die Schweiz für einen Dreiervergleich sorgten, den die Deutschen durch ihre sehr knappe Niederlage gegen die Schweiz und den deutlichen Sieg gegen GB anführten und sich so den 2. Platz im Pool sicherten.

DNT nach dem Einzug ins Viertelfinale
DNT nach dem Einzug ins Viertelfinale

Im Pre-Quarter warteten die Damen aus Neuseeland, die zuvor Belgien deutlich mit 15:7 geschlagen hatten. Was die deutschen Damen dann aber für eine erste Halbzeit ablieferten, lässt sich nur schwer adäquat mit Worten beschreiben. Als hätte die K.O.-Phase völlig neue Kräfte freigesetzt, überrollten sie die Neuseeländerinnen förmlich. Diese konnten erst zum 7:1 erstmals punkten und selbst in diesem Punkt, hatte Deutschland eine Defense geholt und war nur knapp an der 8:0 Halbzeitführung vorbeigeschrammt. Die Neuseeländerinnen konnten sich zwar fangen und zu Beginn der zweiten Halbzeit auch einmal drei Punkte in Folge machen. Diese kurze Schwächephase der Deutschen war aber schnell wieder vorbei und sie beendeten das Spiel mit 15:6 mehr als dominant.

Morgen im Viertelfinale warten die temperamentvollen Kolumbianerinnen, die bisher auch neben dem Platz mit ihrem ansehnlichen Aufwärmtänzen für Aufsehen gesorgt haben. Als Gruppensiegerinnen in Pool D, hatten sie ihr Überkreuzspiel gegen die USA mit 6:15 verloren und müssen daher im Viertelfinale gegen die formstarken Deutschen antreten.

Mixed

Die deutschen Mixer ließen auf ihre starke Performance am Dienstag auch im ersten Mittwochs-Spiel einen überzeugenden Auftritt gegen Hong Kong folgen. Schon die Halbzeitführung von 8:3 zeigte den Klassenunterschied deutlich. Auch in der zweiten Halbzeit ließen die Deutschen nichts anbrennen und schlossen den Power-Pool mit einem souveränen 15:9 Sieg auf dem 2. Platz ab.

Das Pre-Quarter durften das deutsche Mixed-Team dann gegen die stark einzuschätzenden Franzosen bestreiten. Nach einem etwas fahrigem Start der deutschen Mixer entwickelte sich schnell ein packendes Spiel, bei dem kein Team mit mehr als zwei Punkten in Führung gehen konnte. Gegen Ende der zweiten Halbzeit hatten die Deutschen sich die Führung erkämpft, die sie zur Halbzeit aber wieder abgeben mussten (7:8). In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel leider durch immer häufiger werdende Calls und lange Diskussionen unterbrochen. Selbst die hinzugezogenen Game-Advisor oder Teamkollegen von der Sideline konnten nicht immer zur Lösung der strittigen Situationen beitragen.

Da für beide Teams fast alles auf dem Spiel stand, wurde es immer hitziger, doch der Ton blieb immer noch respektvoll und die Aktionen waren nicht unfair. Dennoch kumulierten sich die vielen Calls zu einem vom deutschen Coach Allen Clement genommenen Spirit-Timeout. Die Calls verschwanden auch danach nicht völlig, doch rückte das sportliche Geschehen auf dem Platz wieder in den Mittelpunkt. Leider reichte es am Ende physisch wie auch mental nicht mehr für den Sieg und die Franzosen ziehen mit dem 11:14 Sieg ins Viertelfinale ein. Das deutsche Team ist zwar enttäuscht, aber immer noch gierig. Mit dem bestmöglichen neunten Platz, soll nun wenigstens noch ein versöhnliches Endergebnis erzielt werden.

Open Masters

Die Masters konnten heute auch ihre beiden letzten Spiele im unteren Pool gegen Singapur (15:5) und Spanien (15:6) souverän gewinnen. Morgen steht nun das Pre-Quarter gegen die Philippinen an.

Frauen Masters

Die Damen taten es ihren männlichen Masters-Kollegen gleich und konnten ebenfalls zwei Siege einfahren. Der Spielverlauf hätte jedoch jeweils nicht anders sein können. Zunächst ging es gegen die Tschechische Republik: Nachdem früh zwei Breaks gelangen, wurde den Großteil des Spiels getradet. Die erfahrenen Tschechinnen bereiteten der deutschen Defense mit vielen Würfen auf die geschlossene Seite in so manchem Punkt viel Kopfzerbrechen. Gegen Ende der zweiten Halbzeit begaben sich die Deutschen Masters-Damen mit mehreren Breaks in Folge auf die Siegerstraße und gewannen schließlich mit 15:10.

In der ersten Halbzeit gegen die Niederlande konnte die Offense auf beiden Seiten jeweils alle ihre Punkte durchbringen und die Deutschen führten zur Pause mit 8:7. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein aufregendes Spiel, in dem die Niederlande schließlich nach mehreren Breaks in Führung gehen konnte. Die deutschen Damen bewiesen Moral und erkämpften sich den Ausgleich und später auch die Führung wieder zurück. Nachdem der erste Matchpunkt noch vergeben wurde, konnte der Sieg im Universe-Point dann doch noch nach Hause gefahren werden (15:14). Morgen steht gegen Finnland das letzte Pool-Spiel an. Darauf folgt dann das Halbfinale um den 5. Platz gegen einen der „Absteiger“ aus dem oberen Pool.

Guts

Für die beiden deutschen Guts-Teams standen heute die letzten Round-Robin Spiele auf dem Programm. Zunächst scheiterte GER 2 knapp mit 18:21 an Australien und dann verlor GER 1 4:21 gegen USA 1. Mit dem Abschluss der Vorrunde schloss sich der Kreis und die beiden deutschen Teams traten wieder gegeneinander an. Wie schon am Eröffnungstag behielt GER 1 die Oberhand (21:18). Morgen startet die K.O.-Phase.

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