Beach Ultimate-Weltmeister in ZDF Sportreportage
Ein ausführlicher, 6:40 Minuten langer Nachbericht in der ZDF Sportreportage hat den Gewinn der Goldmedaille des deutschen Mixed-Nationalteams bei der Beach Ultimate-WM in Dubai gewürdigt. Der Beitrag „Faszination Ultimate Frisbee“ gibt einen sehr guten Einblick in den Sport, seine Besonderheiten und die Szene, in der er ausgeübt wird. Er ist bis auf Weiteres in der Mediathek des ZDF zu sehen.
Zitiert wird eingangs der Spielertrainer des siegreichen Mixed Ultimate-Nationalteams, Rue Veitl, der die geringe Einstiegshürde zum Teamsport thematisiert. Im Anschluss werden das Spielfeld, das Spielprinzip und das Spielen ohne Schiedsrichter erläutert. Dabei kommt Ultimate-Vorstand und DFV-Vizepräsident Bernhard Otto zu Wort, der die Eigenverantwortung und das bewusste Handeln der Akteure verdeutlicht.
Im Weiteren sind Privataufnahmen des deutschen Open Masters Ultimate-Nationalteams eingebunden (die so genannte „mittlere Altersklasse“), beim Abendessen und später auch bei einer Taktikbesprechung. Es folgt eine Darstellung des gesamten Rahmens der Großveranstaltung am Persischen Golf mit rund 1.200 Athletinnen und Athleten in sieben Divisionen. Am Beispiel eines Spiels der Open Masters gegen die USA wird der Spirit Circle gezeigt und die teaminterne Würdigung des „most spirited players“.
Daraufhin wird der Präsident des Beach Ultimate Weltverbandes Patrick van der Valk zitiert, der den Unterschied der Fairplay-Regelung gegenüber anderen Sportarten beschreibt, wo manche Akteure es nur darauf anlegen, den Schiedsrichter durch gekonnte schauspielerische Leistungen zu einem Pfiff zu bewegen (Stichwort „Schwalbe“ im Fußball). Der im deutschen Offtext als „Geist des Spiels“ benannte „Spirit of the Game“ wird vorrangig charakterisiert als Regelkenntnis.
Dies stimmt damit überein, dass sämtliche Teilnehmer internationaler Meisterschaften einen Nachweis der Regelkenntnis ablegen müssen. Persönlich hätte ich noch den Hinweis schön gefunden, dass der „Spirit of the Game“ selber im vordersten Regelparagrafen definiert ist und dabei einen Ehrenkodex darstellt – also keineswegs etwa nur ein „ungreifbarer Geist des Spiels“ wäre.
Im Weiteren wird der starke Wind am vorletzten Tag als „einer der größten Feinde des Frisbeespielers“ erwähnt. Der deutsche Nationalspieler Johannes Sattler erklärt, wie Würfe dennoch ankommen können. Während das Abschneiden des deutschen Open Masters-Team mit Platz sieben als nicht ganz zufriedenstellend beschrieben wird, geht der Beitrag am Ende auf den WM-Sieg des deutschen Mixed-Teams im Finale gegen Kanada ein. Der Siegpass von Michy Schulenberg auf Valérie Möller wird (samt den Akteuren) benannt und gezeigt und die Weltmeister-Freude dargestellt.
Abschließend kommt noch einmal Rue Veitl zu Wort, der mit diesem zweiten WM-Titel im Mixed Beach Ultimate nach 2005 (damals noch nicht unter dem Dach des WFDF) seine glanzvolle und ruhmreiche Karriere krönt. Insgesamt ein sehr ausgewogener, vielschichtiger und positiver Bericht, der den Sport Ultimate Frisbee in seiner Beach Variante mit vielen Aspekten eines solchen Weltmeisterschafts-Turnieres abbildet. Vielen Dank an den Nationalteam-Sponsor S&P Group mit Kai Sölter, der zusammen mit dem Kameramann Jan-Peter Sölter diesen Beitrag zur besten Sendezeit ermöglicht hat!
In Sportarten mit Schiedsrichtern wird man es sicher nicht nur auf schauspielerische Leistungen ankommen lassen. Und um aus „Part of the spirit is knowinig the rules.“ ein „„Spirit of the Game“ wird vorrangig charakterisiert als Regelkenntnis“ zu machen, benötigt man schon einen eigenartigen Babelfish.
Alles in allem ein gelungener Bericht – der im ZDF.