Durch Besonnenheit Ziele erreichen

Germany Mixed belegt Mitte Juni beim Windmill Windup sportlich den 5. Platz und im Spirit den 3. Platz – Von Lisa Kücholl und Christian Hedenius

Der Trainingskader des deutschen Rasen Mixed Nationalteams spielte Mitte Juni nach zwei Trainingslagern das erste gemeinsame Turnier: das Windmill Windup in Amsterdam.

Selbst für Frisbee-Urgesteine ist das Windmill immer eines der Highlights der Frisbeesaison, auch dieses Jahr, mit insgesamt 80 Teams in drei Divisionen und mit rund 1600 Sportlerinnen und Sportlern. Die Mixed-Division war dabei die größte und wurde aus 40 Teams aus ganz Europa, Australien und den USA gebildet. Insgesamt hatte jede Mannschaft 8 Spiele vor sich, 5 in der Vorrunde die im Swiss-Drawformat gespielt wurde und dann Viertel-, Halb- und Finalspiele.

Das deutsche Nationalteam reiste mit drei Zielen nach Amsterdam: 1. Spielerinnen und Spieler auf und neben dem Platz kennenlernen, 2. Zusammenspielen als ein Team mit unserem System, 3. gemeinsam positive Highlights setzen. Vorweg, alle drei Ziele konnten im Verlauf des Turniers voll und ganz erreicht werden.

Dem Nationalteam gefällt der Swiss Draw-Modus

Zu Beginn traf das Team auf Ah Ouh Puc (Platz 30) aus Paris. Dank der spielstärkeren Frauen und mehr Wurfsicherheit konnten die Deutschen die Fehler des gegnerischen Teams sehr gut nutzen, was zu einem komfortablen Sieg (15:4) führte.

Direkt im zweiten Spiel war der Gegner das einzig andere Nationalteam in der Mixed Division: Polen (Platz 2). Dieses Team bereitet sich auf die World Games vor und war damit sehr gut eingespielt, auch wenn sie für das Windmill ihren Kader etwas vergrößert hatten. Nach einer verschlafenen ersten Halbzeit, in der die Deutschen unter dem Druck der starken Polen das eigene Spielsystem kaum gespielt und zu schnell die lange Option gewählt hatte, begann die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit (Zwischenstand 9:2 für Polen).

Mehr System, mehr Geduld und Vertrauen brachte Break um Break (Zwischenstand 11:9 für Polen). Am Ende gewann das polnische Team durch die deutliche Führung in der ersten Halbzeit, obwohl nach einem schönen Callahan und einigen Breaks unser Potenzial sichtbar wurde (Endstand 14:9 Polen).

Im letzten Spiel des Freitags traf man mit Marburg (Platz 6) auf ein sehr gut eingespieltes, mit einigen Spielern aus dem Trainingskader des Nationalteams bestücktes, wohl bekanntes deutsches Team. Da sich das Team noch finden musste und die Marburger viele taktische Varianten des Teams kannten, wurde es ein heißes Spiel, was das Nationalteam nur knapp mit zwei Punkten Vorsprung gewinnen konnte (Endstand 12:10).

Neue Herausforderungen am zweiten Tag

Der Samstag startete mit dem, spiritmäßig gesehen, schwierigsten Spiel des Wochenendes. Yellow Block (Platz 9) aus Tschechien gab dem Team nicht nur mit einer Zone und vielen tiefen Würfen eine schwierige Konzentrationsaufgabe. Leider kam es zu diversen Spiritdiskussionen, die das Spiel zusätzlich anheizten und den Fokus zu oft vom eigentlichen Spielziel ablenkten. Letztlich lief es auf einen Universepoint hinaus, den die Tschechen erzwangen und dann auch umsetzen konnten (Endstand 12:13). Wichtige Erkenntnis für das neu zusammengestellte Team:

„Bleibt ruhig, egal was passiert und konzentriert euch auf unser Spiel, unser System!“

Das letzte Swissdrawspiel war gegen das amerikanische Team Burt Handmacklin FBI (Platz 8) aus Idaho. Beide Teams spielten mit Physis auf dem Feld, es war eng, trotzdem gab es jederzeit Anerkennung von beiden Seiten für gute Aktionen. Im Timecap entschieden die Amerikaner das Spiel für sich. Dennoch merkte das deutsche Nationalteam, dass sich immer mehr Vertrauen entwickelte, sowohl in der Defence als auch in der Offence (Endstand 12:10).

Trotz einer 2 zu 3 Bilanz qualifizierte sich das Team als Siebenter der Vorrunde für die Playoffs, wo im vorletzten Spiel des Samstages Grut (Platz 1), der EUCF-Zweite von 2016, auf uns wartete. In diesem Viertelfinale zeigte das Team das beste Ultimate des Wochenendes. Es gelang in der Defence die langen Würfe der Gegner (die ihnen teils auch zum Turniersieg verhalfen) durch geschicktes Switchen und Zonedefence zu vermindern. In der Offence konnte trotz böigen Wind, durch schnelles Umschaltspiel und dem aufgebauten Vertrauen, das Spielsystem gut umgesetzt werden.

Nach vielen engen Spielen Kampf um Platz 5

Das Spiel war auf beiden Seiten hochklassig und athletisch, folgerichtig ging es in den Universepoint für die Spielentscheidung. Der Scheibenbesitz wechselte zwischen den Teams zwei Mal, wobei jede Mannschaft vor der Endzone der anderen stand. Letztendlich war das glücklichere Ende bei Grut (Endstand 12:11 für die Niederländer). Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlor man also das Viertelfinale. Dennoch galt ab da an alles geben, um noch den fünften Platz zu erreichen.

Nach einem gewonnen Rematch gegen FBI, stand dem fünften Platz nur noch die die Karaokebox, das heiße Lagerfeuer und die Tanzfläche des Turniers im Weg. Diese ermöglichten aber dem Team die Ziele 1 und 3 bravourös zu vervollständigen.

Am Sonntagmorgen grüßten dann hoch motivierte Marburger für eine Revanche um Platz 5. Das Team tat sich in Halbzeit eins schwer und konnte diese gerade noch mit 8 zu 7 für sich entscheiden. Danach wurde das Tempo in der Defence und Offence erhöht und man konnte das Spiel mit einer komfortablen Führung (15 zu 9) für sich entscheiden und holte den fünften Platz.

Da es das erste Turnier in dieser neuen Besetzung war, freut es das Team insbesondere im Spirit einen hervorragenden dritten Platz mit durchschnittlich 12,38 Punkten belegt zu haben.

An dieses Wochenende kann man definitiv anknüpfen: next stop Golden Cup Dublin. #MXD #Spiritbronze #swissdrawistunserding #RoadtoEUC2019

Highlights aus dem Spiel gegen Polen: https://www.youtube.com/watch?v=YdKHqlLKho0

Highlights aus dem Spiel gegen FBI: https://www.youtube.com/watch?v=DB4OXJcXk1g

Highlight Zonen Defence gegen FBI: https://www.facebook.com/ultifocus/videos/1891731111093451/

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