Integration durch Frisbeesport
Die beiden neuen Integrationsbeauftragten stellen sich und ihre Ziele vor – Von Christin Hesse (außen rechts) und Valeska Schacht (rechts)
Alles begann mit einem Gespräch zwischen Christin Hesse und Valeska Schacht auf einer langen Autofahrt nach Brügge im Mai 2015. Mit dem Versprechen, dass wir etwas verändern möchten, kehrten wir nach Hause zurück. Wir schmiedeten Pläne, fragten Unterkünfte an und fanden viele andere Frisbeespieler, die unsere Idee mit viel Engagement unterstützen und letzten Endes möglich machten.
Kaum ein Jahr später gibt es ein etabliertes internationales Team in Hannover, das gerade auf seinem ersten Turnier in Paderborn am Start war, und UltimateConnects in Berlin, eine Spielgemeinschaft aus Berliner Frisbeespielern und jungen geflüchteten Menschen. Beispiele wie Berlin und Hannover findet man auch in vielen anderen Städten (Hamburg, Dresden, Potsdam, Heidelberg, Leipzig, Bremen, und noch viele mehr). Bis zu 20 Teams in Deutschland haben seit dem vergangenen Sommer Trainingsangebote ins Leben gerufen und ihre Ideen zum Teil auch mit langfristigen Zielen und Erfolgen umgesetzt.
Mit dem Amt als Integrationsbeauftragte möchten wir nun einen Schritt über unser eigenes Projekt hinausgehen und unseren Ideen einen offiziellen Rahmen geben. Wir möchten bestehende Projekte in Deutschland vernetzen und neue beim Start unterstützen. Schon länger gibt es die Facebook Seite „Ultimate Frisbee for Refugees Germany“ über die Erfahrungen und Materialien ausgetauscht werden. Nun ist auch auf der DFV-Seite im Hauptmenü unter „Verband“ eine Unterseite „Integration durch Frisbeesport“ entstanden.
Dort stellen wir Materialien wie das Regelwerk in unterschiedlichen Sprachen und Vorlagen für Flyer bereit. Des Weiteren möchten wir einen Überblick über bestehende Integrationsprojekte, idealerweise mit einem Ansprechpartner, einbinden. Einerseits bietet das die Möglichkeit, dass sich interessierte Spieler informieren können, ob es schon ein Angebot in der eigenen Stadt gibt, und andererseits können Projekte sich untereinander austauschen und von ihren Erfahrungen berichten.
Um die bisherigen Erfahrungen sichtbarer zu machen, veröffentlichen wir auch gerne Berichte über Ereignisse rund um die Projekte z.B. „Unser erstes Training“ oder „Tipps zum Umgang mit Sprachbarrieren“ oder auch Informationen über Veranstaltungen.
Neben der deutschlandweiten Vernetzung werden wir auch auf europäischer Ebene Kontakte knüpfen. Erste Ideen und Ansätze dazu sind bereits ins Rollen gekommen. Unser Ziel ist es über Grenzen hinweg klare Signale zu senden und den großartigen Charakter unseres Sport und den Gedanken des Spirit of the Game als Medium für eine offene und für alle nutzbare Sport- und Spielkultur nach vorne zu tragen und als unser Aushängeschild klar zu definieren.
Durch den Schritt in unsere Spiel- und Sportkultur ergibt sich eine große Chance, Teil der weltweiten Frisbee Familie und damit auch unserer Lebensgemeinschaft zu werden. Es macht für uns alle unser Leben einfacher, wenn wir auf offene Türen und freundliche Menschen stoßen und eine offenherzige und aufrichtige Gemeinschaft erfahren. Egal auf welches Turnier, in welchem Land wir fahren. Wir freuen uns darauf, dieses schöne und wichtige Thema gemeinsam mit euch und dem DFV voranzutreiben.
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