Verbandsziel Jugendwachstum

DFV strebt bis 2026 eine Verdopplung der Jugendquote bis 18 Jahre an

Im Rahmen der diesjährigen DFV-Jahresversammlung Anfang April in Darmstadt wurde auch das Jugendwachstum thematisiert. Nach einem Jugendwachstum von jeweils rund 20% in den vergangenen beiden Jahren ist aktuell eine DFV-Jugendquote von 15% bis 18 Jahre und 37% bis 26 Jahre erreicht. Ziel ist es, diese Quote bis 2026 auf 30% bis 18 Jahre und auf über 50% bis 26 Jahre zu steigern.

Insgesamt hat der DFV gegenüber Vorjahr wie zuletzt jeweils ein Wachstum von rund 12 Prozent erzielt. Damit liegt er mit an der Spitze der deutschen Sportdachverbände (Quelle: DOSB Bestanderhebung 2017). Keiner der olympischen Spitzenverbände im DOSB erreichte auch nur annähernd solche Werte (die größte Steigerung hatte Rugby mit +7% zu verzeichnen). Bei den nicht-olympischen Spitzenverbänden lagen lediglich Ju-Jitsu (+21,2%) und Skibob (+19,4%) darüber, sowie Billard (+9,3%) und American Football (+9,1%) in der Nähe. Allerdings bedeuten 9% Zuwachs im American Football 5.000 Mitglieder mehr in einem Jahr und knapp 4% Zuwachs im Basketball bedeuten gut 7.500 Mitglieder mehr in einem Jahr. Der Zuwachs von 100% bei Wellenreiten ist auf die Neuaufnahme des Verbands in den DOSB zurückzuführen, durch die einmalige Berücksichtigung als olympische Zusatzdisziplin Tokio für 2020.

Interessant ist die differenzierte Betrachtung innerhalb des DFV: Für den Bereich Discgolf betragen die aktuellen Jugendquoten 6,3 % bis 18 Jahre und 15,1% bis 26 Jahre. Für den Teamsport Ultimate liegen die aktuellen Jugendquoten bei 17,7% bis 18 Jahre und bei 43,9% bis 26 Jahre. Die hohe Diskrepanz der beiden auf Ultimate bezogenen Werte verdeutlicht einerseits, dass die Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich noch deutlich ausbaufähig sind, und andererseits, dass traditionell viele Studierenden den Sport Ultimate für sich entdecken. Mit den genannten Quoten liegt der DFV für Ultimate im unteren Bereich der Teamsportarten (im Bereich bis 26 Jahre allerdings bereits über Volleyball), für Discgolf im üblichen Bereich der Präzisionssportarten.

Doch der DFV möchte sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen. Vielmehr wurden im Vorstand klare Ziele formuliert, die im Rahmen der verstärkten Jugendarbeit erreicht werden sollen. Wie im Nachbericht zur Jahresversammlung erwähnt, sind die Hauptinstrumente zum weiteren Wachstum die fortschreitende Regionalisierung (speziell diejenige der Junioren Ultimate-Meisterschaften), der Fachbrief Ultimate für Lehrende und die sportartübergreifenden Schnuppertage Frisbeesport. Dazu haben sich nur gut zwei Wochen nach Veröffentlichung bereits neun durchführende Vereine bundesweit gemeldet. Zudem hat Jugendvorstand Dominik Dannehl, der sich zur Wahl zum DFV-Vizepräsident aufstellte und auch gewählt wurde, damit nochmals bekräftigt, dass er die Agenda zur Stärkung der DFV-Jugend mit allem Nachdruck verfolgt.

Der DFV gibt somit als angemessenes Ziel eine weitere Steigerung der Jugendquote auf 30%/50% (18/26 Jahre) bis spätestens 2026 vor (Foto: Tim Finan). Damit läge er im Bereich des größten deutschen Sportverbandes DFB; die Jugendquote im Fußball liegt aktuell bei 31,7%/51,2% (18/26 Jahre). Die DFV-Teilziele auf dem Weg zur Erhöhung der Jugendquoten lauten: 20%/40% (18/26 Jahre) bis 2020 sowie 25%/45% (18/26 Jahre) bis 2023.

Diese Zielvorgaben stehen im direkten Zusammenhang mit dem satzungsgemäß verankerten Ziel des DFV die Aufnahme in den DOSB anzustreben. Neben der Hürde von wenigstens 10.000 registrierten Mitgliedern (aktuell 6.500) ist dazu auch diejenige von acht Landesverbänden zu nehmen, die in ihren jeweiligen LSB aufgenommen wurden. Dies ist bislang erst in Hessen und Berlin erfolgt. Dazu sind aktuell weitere Gründungen von Landesverbänden im Norden und Osten Deutschlands geplant. Die Landesverbands-Gründungen verfolgen genau dieselben Ziele, indem sie regional gezielter Kinder und Jugendliche über ihre Mitgliedsvereine, auch in Kooperation mit Schulen, ansprechen können.