Frisbeesport Nachrichtensplitter zwei, April 2018
Trainerinnen- und Trainertag zum Auftakt
Vom Donnerstag bis Sonntag, 5. bis 8. April 2018, hat am DFV-Bundesleistungsstützpunkt, dem Sportwissenschaftlichen Institut der TU Darmstadt, ein Global Ultimate Training Camp (GUTC) mit vier Coaches aus den USA stattgefunden (auf dieser Seite wurde vorab berichtet). Die US-Nationalspielenden und erfahrenen Trainerinnen und Trainer Amber Sinicrope und Leila Tunnell (bekannt von Boston Brute Squad) sowie Russell Wallack (ehemals Boston Ironside) und Jimmy Mickle (ehemals Denver Johnny Bravo) schulten drei Tage lang 60 deutsche Nationalspielende. Der DFV-Partner GEWIDA unterstützte wieder durch Physiotherapeuten vor Ort und stellte damit eine professionelle Versorgung der Athletinnen und Athleten sicher. Zum Auftakt fand ein Trainerinnen- und Trainertag mit einer Vielzahl deutscher Nationalcoaches statt (Fotos: Stefan Rekitt), bei dem Teambuilding, zumal in Allstar-Teams, daneben Mental Toughness und die Umsetzung im Trainingsalltag thematisiert wurden. Über das Ultimate Traininsgcamp wird separat berichtet.
Gender Equity und horizontale Integration
Beim first ever GUTC (Global und German Ultimate Training Camp) wurde von Hauptorganisator Stefan Rekitt besonders auch auf Gender Equity geachtet (Fotos: Heiko Groß). So sollte nicht nur die Coaches-Auswahl explizit zwei Frauen und zwei Männer beinhalten, sondern auch das Thema der horizontalen Vernetzung innerhalb der U24- und der Senioren-Divisionen spielte eine Rolle. Daher waren die 60 deutschen Spielerinnen und Spieler genau aufgeteilt in jeweils 20 aus den Nationalteams der Frauen und der Männer und weitere 20 – ebenfalls zur Hälfte weiblich und männlich – aus den Mixed Nationalteams. Der DFV wünscht sich drei ausgeglichene Divisionen. Jedoch sollen die Spielenden ihrer Präferenz folgen, welche Division sie bevorzugen. Der Auswahlprozess ist so gestaltet, dass sie die Möglichkeit zur freien Auswahl haben (separater Bericht dazu folgt). DFV-Nationalcoaches sind aufgefordert die Trainerinnen- und Trainerausbildung zu absolvieren, damit sich die gemeinsame Philosophie horizontal und vertikal durch sämtliche Divisionen zieht.
Deutsche Nationalcoaches als stille Beobachtende
Am Rand der drei Trainingstage begleiteten zahlreiche deutsche Nationalcoaches von der Sideline aus das GUTC. Unter anderem mit dabei waren: als Organisator Stefan Rekitt sowie Mike Nash (Deutsche Männer), Marco Müller und Max Leibersberger (Deutsche Frauen), Nathalie Guimard und Alan Clement (Deutsche Mixer und U24 Mixed), Emma Philips (U20 Frauen), Lennart Trampe (U20 Männer), Tim Buchholz (U23 Männer), Florian Böhler sowie Jörg Reinert (U23 Männer) und Caroline Tisson (U17 Frauen). Die beiden letztgenannten waren auch als Aktive angemeldet. Die Trainerinnen und Trainer tauschten sich untereinander, aber auch mit den US-Coaches aus. Diese überließen es den Deutschen jeweils Teams einzuteilen. Die Nationalcoaches waren beeindruckt von der positiven Energie, die die US-Instruktoren vermitteln, und die sich auf die Stimmung der ganzen Gruppe überträgt. Weiter überzeugten sie die präzisen Anleitungen, das zielgenaue Unterbrechen und Einhaken bei der Durchführung und dabei das angemessene “Drehen an Stellschrauben”, um die Komplexität und die Anforderung an die Spielenden schrittweise und nachvollziehbar zu erhöhen. Kurze Einschübe zu mentaler Stärke (mental toughness) gaben zusätzlich eine Idee davon, wie diese vermittelt werden kann.
Eine besondere Erfahrung für die US-Coaches
Auch für die vier US-Coaches war das GUTC eine besondere Erfahrung. Nicht nur, dass es sich um das erste offizielle GUTC jemals handelte – zudem in einer so hochkarätigen Konstellation – sondern auch die Stimmung wurde von den vier Coaches als sehr begeisternd empfunden. Es herrschte ihren Angaben zufolge nicht nur besonders großes Interesse, sprich Offenheit und Wissbegierde, sondern auch eine große Herzlichkeit, sodass sie sich in der Community wie Freunde aufgenommen fühlten. Infolge der großen Harmonie wurde bereits über eine Wiederholung nachgedacht. Doch zunächst steht eine Nachbereitung an. Dazu wird Stefan Rekitt unter den Teilnehmenden eine Umfrage durchführen. Zurück in den USA treffen sich Leila Tunnell und Russell Wallack zur Aufarbeitung der Erfahrungen des 1. GUTC mit Tiina Booth, Coautorin des modernen Klassiker-Lehrbuchs „Essential Ultimate“ und Mitbegründerin der National Ultimate Trainings Camps. Diese werden seit 18 Jahren unter dem Stichwort „Ultimate for the next generation“ in Amherst (Massachusetts) durchgeführt, wo Tiina Booth seit 1992 Highschool-Trainerin ist und 1998 die Junioren Ultimate US-Meisterschaften mitbegründete.