USA Ultimate erteilt MLU und AUDL eine Abfuhr

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Der US-Verband USA Ultimate hat ein klares Bekenntnis zum Sport Ultimate ohne Schiedsrichter abgelegt. In einer ausführlichen Presseerklärung grenzt sich der US-Spitzenverband damit gegen die sogenannten professionellen Ligen ab, die aus Gründen der besseren Vermarktung Schiedsrichter in ihre Version des Sports einführen und damit das Grundprinzip der Eigenverantwortung aushebeln.

Die Erklärung von USA Ultimate basiert auf dem Vorstandstreffen vor wenigen Wochen, bei dem eine Diskussion über die semiprofessionellen Ligen American Ultimate Disc League (AUDL) und Major League Ultimate (MLU) auf dem Programm stand. Demnach basiert die Mission des Verbandes auf den drei Bereichen Gemeinschaft, Charakter und Wettbewerb. Die Charakterbildung findet nach Ansicht des Vorstandes am besten durch das selbstregulierende Element des Sportes statt, das die Kontrolle bei den Spielen belässt und das gegenseitigen Respekt und Ehrlichkeit verlangt. Damit liegt er auf einer Linie mit der Ansicht des Weltverbandes WFDF und des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, aber auch mit der Mehrheit der Spielerschaft weltweit.

Weiter führt der Verband unter Berufung auf seinen Strategieplan die Turnierformen mit verschiedenen Divisionen für Frauen und Männer sowie die weitreichenden Partnerschaften in allen US-Staaten an, um aufregende Spielmöglichkeiten für jung und  alt zu schaffen und dabei auch einen Weltklasse-Wettbewerb zu erreichen. Zwar gebe es einige Aspekte, die der US-Verband auch an den Ligen MLU und AUDL interessant finde, doch befänden sie sich „in einem Konflikt mit vielen der Dinge, die wir an unserem Sport wertschätzen“ und auch im Konflikt mit einigen der USAU-Programme.

Der Verband führt weiter aus, dass er bereits bei Entstehung auf die AUDL zugegangen sei und sie auf das Konfliktpotenzial hingewiesen habe. Nach zahlreichen freundschaftlich geführten Diskussionen sollte die Haltung von USA Ultimate daher keine Überraschung für beide Ligen sein. Derzeit besteht keine Absicht, AUDL oder MLU zu unterstützen, mit ihnen eine Partnerschaft einzugehen oder die Ligen anderweitig zu befürworten oder anzuerkennen. Diese Entscheidung ist begründet durch zahlreiche fundamentale und philosophische Unterschiede und betriebliche Konflikte zwischen USA Ultimate und diesen Ligen.

Die einzelnen Gründe führt der Verband in der ausführlichen Presseerklärung detailliert aus, darunter sind die deutlichen Änderungen im Regulierungssystem (Einführung von Schiedsrichtern mit einem anderen Regelsatz und auf einer anderen Feldgröße), die fehlende Gleichgerechtigkeit der Geschlechter, die Überschneidungen mit der Triple Crown Tour von USA Ultimate sowie mit internationalen Meisterschaftsterminen und den Vorbereitungen darauf, sowie die nicht nachgewiesene ökonomische Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle, deren Unterstützung nicht zuletzt im Widerspruch mit der eigenen Verfassung als Non-Profit Organisation stünde. Darüber hinaus ist USA Ultimate bestrebt, seine Turniere fan- und familienfreundlich zu halten, wobei künftig auch einzelne Spielansetzungen eine stärkere Rolle spielen könnten. Derzeit jedoch hielten die üblichen Turniermodelle die Kosten niedrig.

Auch sei das gemischte Observer-System (geringe Einflussnahme, Verdeutlichung der Spielentscheidungen gegenüber dem Publikum) hochgradig unterhaltsam, wie die erfolgreiche Kooperation mit dem Medienpartner ESPN zeige. Der Verband schreibt abschließend, er habe in seiner 35-jährigen Geschichte viele Ligen, Organisationen und Sponsoren kommen und gehen sehen und bleibe seinen mehr als 47.000 Mitgliedern verpflichtet, die in tausenden Teams auf allen Altersstufen spielten.

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