„Das Windmill genossen.“
Mitte Juni hatte die U23 Open ihr letztes Vorbereitungsturnier vor der Weltmeisterschaft Mitte Juli in London. Generalprobe. Text: Tim Buchholz, Fotos: Matthias und Verena Brucklacher.
Voller Vorfreude machte sich die Mannschaft am Donnerstagabend auf den Weg zum „Windmill Windup“ nach Amsterdam. Ziel der Vorbereitung gegen hochklassige Gegner war die in den vergangenen Trainingslagern und Turnieren erlernten Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Die ersten fünf Spiele dieses Turniers werden im Swiss Draw Modus bestritten, sodass vor dem Turnier nur der erste Gegner fest stand: „Mooncatchers“ aus Belgien.
Es dauerte einige Punkte, bis die U23 in ihr Spiel finden konnte, doch nach dem Trading zu Beginn konnte sie das Spiel klar mit 15:3 für sich entscheiden. Die Folge der großen Punktedifferenz war, dass die Deutschen nun auf Platz 1 gesetzt wurden.
Der nächste Gegner, der ebenfalls einen hohen Sieg im ersten Spiel erzielt hatte, hieß nun „Crazy Dogs“ aus der Schweiz. Aus dem letzten Zusammentreffen der beiden Teams auf dem Hamburg Rumble im April ging die U23 als Sieger hervor und dementsprechend waren die Dogs auf Revanche aus. Auf dem Center Court mussten die Schweizer sich jedoch mit 15:4 geschlagen geben.
Der Auftakt war also geglückt und die Stimmung im Team war wie immer positiv. Auch neben dem Feld wollten die Jungs als Einheit auftreten und so wurden zwischen den Spielen nicht nur taktische Dinge wiederholt, sondern möglichst viel Zeit gemeinsam verbracht.
Durch die 10 Punkte-Differenz aus Spiel zwei hatte die U23 auch ihr nächstes Spiel auf Feld 1, der Gegner nun: die tschechische Open Nationalmannschaft. Nach einem intensiven Warm-Up erlitt die deutsche Euphorie zunächst einen kleinen Dämpfer, da die Tschechen direkt zu Beginn des Spiels zwei Breaks holen konnten. Die deutsche D-Line schaffte es jedoch das Spiel zurück zu erkämpfen und so ging das dritte Spiel des Tages 15:10 für die U23 aus.
Das letzte Spiel an Tag eins bestritten die Jungs gegen die Open Nationalmannschaft aus Belgien. Auch dieser Nachbar erwies sich als starker Gegner und führte mit 9:5 nach der Halbzeit. Zum ersten Mal diese Saison lag die U23 also deutlich im Rückstand, auch mit dieser Situation musste sie lernen umzugehen. Und tatsächlich schafften die deutschen Junioren es, das Spiel zu einem 14:12 Sieg zu drehen. Diese Teamleistung machte allen Spielern noch einmal bewusst, wie stark der Zusammenhalt in den eigenen Reihen war.
Den Abend ließen die Jungs noch mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Am zweiten Turniertag standen weitere drei Spiele auf dem Programm. Im letzten Swiss Draw Spiel stand das deutsche U23 Nationalteam dem Open Kader von Großbritannien gegenüber. Gegner dieser Art stellen eine optimale Vorbereitung für die Junioren dar und so gingen sie mit der Einstellung ins Spiel die Briten ärgern zu wollen und die auf den Trainingslagern verinnerlichten Systeme zu testen. Die U23 schaffte es ein enges Spiel zu bieten, verlor dann allerdings mit 11:9. Eine Niederlage, die sich jedoch nicht wie eine solche anfühlte.
Da die Deutschen nun unter den Top 8 der insgesamt 40 Teams gelandet waren, war Spiel 2 am Samstag ein KO Spiel: Viertelfinale. Und schon wieder ging es gegen eine Open Nationalmannschaft, diesmal gegen den Nachbarn aus Frankreich. Nachdem die U23 fast das gesamte Spiel knapp hinten lag, nutzten die Jungs ihr Timeout am Ende um das Spiel dann mit 12:10 für sich zu entscheiden.
Die Freude über den Sieg war riesig und mit dem Gedanken im Kopf, wieder gegen einen starken Gegner zurück gekommen zu sein, ging es dann im Halbfinale ein zweites Mal gegen GB Open. Bei katastrophalen Spielbedingungen dauerte ein Punkt zu Beginn selten unter 5 Minuten. Der Wind machte beiden Teams zu schaffen, jedoch konnten die Briten sicherer damit umgehen als die Deutschen. Verdient, aber auch mit ein wenig Glück, konnte GB das Spiel so mit 12:5 für sich entscheiden.
Am Samstagabend stand noch mal ein Teamtreffen auf dem Programm. In einer konzentrierten Atmosphäre wurden gemeinsam die persönlichen sowie die Teamziele für London besprochen. Jeder Spieler äußerte sich zu messbaren sowie nicht messbaren Zielen, welche er sich für die WM vornehmen wolle. Das Team arbeitete dabei zwei Schlagwörter heraus, welche die interne Einstellung verdeutlichen sollten: Einheit und Gegenwart.
Am Sonntag hieß es dann noch einmal früh aufstehen und warm machen, um im kleinen Finale gegen Heidelberg zu spielen. Die Motivation vor dem Spiel war hoch und die U23 wollte die letzte gemeinsame Probe vor dem Ernstfall in London nutzen. Der Fokus im Spiel um Platz drei sollte in der Defense vor allem noch mal in der Raumverteidigung liegen.
Die Offense Line der Junioren wurde ebenfalls mit einer Zone der Heidelberger konfrontiert, gegen die sie unter Wettkampfbedingungen ihre Spielweise üben konnte. Die „Heidees“ machten es der U23 jedoch keinesfalls leicht und boten einen engen, heißen Fight, der bis zum Schluss spannend war. Durch eine starke Teamleistung schafften die Junioren jedoch ein 15:12 und sicherten sich somit die Bronze Medaille.
Abschließend blickt die U23 Open National Mannschaft auf ein erfolgreiches und lehrreiches Turnier zurück. Das Team hat sich gefunden und kann voller Selbstvertrauen und Optimismus den Weg nach London antreten. Generalprobe bestanden.
#WAYTOGO
Ein Kommentar