Teambuilding und Coaches Corner

Das dritte von insgesamt neun Trainingslagern des World Games-Kaders von „Flying Disc Deutschland“ fand Anfang Januar in Oberwesel statt. Die Coaches Stefan Rekitt, Marco Müller, Max Leibersberger und Stephanie Sauer standen anschließend zum Interview bereit. Sie geben einen Überblick über die aktuelle Vorbereitung und die anstehenden Aufgaben. 

Ein Trainingslager im Januar, das ist doch eher ungewöhnlich. Warum habt ihr euch dafür entschieden und was habt ihr gemacht? 

Marco: Üblicherweise kennen sich die Spielerinnen und Spieler in Erwachsenen-Nationalteams bereits seit mehreren Jahren. Das World Games-Team besteht aus mehreren Gruppen von Personen, die sich sehr gut kennen, aber um eine Einheit zu formen ist es hier besonders wichtig, sich über gemeinsame Wertevorstellungen und Ziele zu unterhalten. Für uns ist es grade jetzt im Winter sehr wichtig, dass wir als Einheit in die heiße Phase gehen und alle an einem Strang ziehen.

Unser Konzept für diese Phase besteht aus drei unterschiedlichen Bereichen. Neben dem bereits erwähnten Austausch in der großen Gruppe ist auch das bessere Kennenlernen der einzelnen Mitglieder des Teams Bestandteil der Vorbereitung. So konnten die Spielerinnen und Spieler in einer Art Speed-Dating-Runde auch Persönliches über ihre Mitspielerinnen und Mitspieler erfahren. Eine dritte Komponente ist das Verfestigen der taktischen Grundlagen, die wir im Oktober gelegt haben. Hierfür ist das gemeinsame Training auf dem Platz, aber auch der gezielte Austausch in der Gruppe wichtig. Ergänzt wird dies durch eine Analyse des gesammelten Videomaterials. 

Für dieses Event haben wir bewusst eine Location gesucht, in der wir uns frei entfalten und wohlfühlen können. In der Jugendherberge Oberwesel mit Blick auf das idyllische Mittelrhein-Tal haben wir hierfür den perfekten Ort gefunden. Ein Schwimmbad zum Entspannen, die außergewöhnliche Gastfreundschaft und die Seminarräume mit moderner Tagungstechnik haben unseren Aufenthalt zu einem sehr erfolgreichen Wochenende gemacht.

Warum ist für euch das Teambuilding so wichtig? 

Stefan: Die Leistung des Einzelnen kann noch so herausragend sein – wenn die Mannschaft als Team nicht harmoniert, bleibt der Erfolg einer Mannschaft meist aus. Teambuilding ist daher in der heutigen Zeit eine wesentliche Basis des Mannschaftssports. Dabei ist Teambuilding nicht eine einmalige Angelegenheit. Man kann Teambuilding nicht nur an einem Wochenende erreichen. Es geht vielmehr um einen dauerhaften Prozess, ein Team zu formen, in dem die maximale Leistung durch ein strukturiertes Gruppensystem erreicht wird. 

Wir haben uns als Coaches daher sehr früh darüber Gedanken gemacht, wie wir das Teambuilding über die gesamte Saison verteilt moderieren. So haben wir die ersten Schritte bereits bei der Einladung der Spielerinnen und Spieler zum erweiterten Kader geplant und eingeleitet. Für die Mannschaft sind die einzelnen Schritte nicht immer sofort spürbar. Aber ich denke, wir haben als Coaches schon einen sehr guten Überblick, wo wir stehen und was gerade wichtig ist. 

Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Phasen des Teambuildings nicht immer nach dem Lehrbuch verlaufen. Außerdem ist jede Mannschaft anders und auch die einzelnen Spielerinnen und Spieler erfordern ein individuelles Eingehen auf spezielle Situationen. 

Neu im Terminplan war auch die “Coaches Corner”. Was wolltet ihr hiermit erreichen und welche weiteren Austauschmöglichkeiten habt ihr angeboten?

Steffi: Die Möglichkeit zum Austausch mit den Coaches gab es zwar schon immer, allerdings wollten wir mit der Einführung der “Coaches Corner” einen geschützten abgegrenzten Bereich auf den Trainingslagern sowie die Möglichkeit zum vertrauensvollen persönlichen Austausch mit uns Coaches einräumen. Auch in Hinblick auf die anstehende finale Kadernominierung im Frühjahr konnten wir hiermit ein niederschwelliges Gesprächsangebot machen, um aufkommende Unsicherheiten oder Fragen beantworten zu können. 

Dies wurde auch sehr gut angenommen und bot zudem auch für spezielle persönliche Situationen bspw. zum Umgang mit Verletzungen einen guten Rahmen. Hier konnten wir auch auf Erkenntnisse aus unserer medizinischen und physiotherapeutischen Betreuung zurückgreifen. Für die Beratung von physiotherapeutischer Seite, war auch diesmal Anna Slowik wieder dabei, um die Veränderungen über die vergangenen zwei Monate evaluieren zu können. Durch diese unterschiedlichen Angebote haben wir einen Austausch auf den unterschiedlichsten Ebenen ermöglichen können und planen dies auch für die kommenden Trainingslager fortzuführen. 

Wie seht ihr die bisherige und weitere Vorbereitung insgesamt? Wo steht ihr in eurem Prozess? 

Max: Betrachtet man den Verlauf der bisherigen Vorbereitung im Gesamten, dann kann man sagen, dass wir sehr gut im Plan liegen. In der ersten Phase der Vorbereitung lag unser Fokus vor allem darauf, uns als Team besser kennenzulernen. Dies umfasst zum einen die Entwicklung eines gemeinsamen taktischen Grundverständnis und zum anderen auch das persönliche Kennenlernen der einzelnen Spielerinnen und Spieler im Team. In Oberwesel konnten wir uns vor allem dem letzten Punkt widmen.

Und wagt man den Ausblick in die Zukunft, dann werden wir bei den nächsten Trainingslagern die zweite Phase unserer Vorbereitung einläuten. Konkret bedeutet das, dass wir den Fokus hin zur Verfeinerung der schon gelegten taktischen Grundlagen legen werden und dass wir uns als Team mit unseren Zielen und Werten auseinandersetzen wollen. Neben der Arbeit mit dem Team als Gruppe geht es aktuell für die Spielerinnen und Spieler vor allem darum, sich im Rahmen von individuellem Athletiktraining auf die kommende Saison und das Highlight im Juli, die World Games, vorzubereiten.

Ein großer Dank geht an den Hauptsponsor von Team Flying Disc Deutschland 2022, Goetze KG Armaturen, und an den Premiumsponsor von Team Flying Disc Deutschland 2022, Eurodisc! Beiträge zum dritten Trainingslager in Ton und Bild:

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