Das Bewusstsein gegen Doping schärfen
Erster Teil der Aufklärungsserie des DFV zum Thema Anti-Doping
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Deutschen Frisbeesport-Verbandes (DFV) Anfang April in Darmstadt stellte NADA-Vorstand Dr. Lars Mortsiefer die gemeinsame Vertragsvereinbarung vor. Bei der Kooperation steht im ersten Jahr das Bekenntnis zu sauberem Sport im Vordergrund, sprich Aufklärung und Prävention, um frühestens ab 2017 auch aktiv den Schutz der sauberen Sportler zu verfolgen, in Form von Anti-Doping-Probenahmen.
Der DFV Anti Doping-Beauftragte Dr. Jascha Wiechelt betonte während derselben Sitzung, dass die Besonderheit der Frisbeesportarten, selbstregulierend ohne externe Schiedsrichter Fairness zu üben und zu zeigen, sehr gut zum Fairplay-Ansatz der NADA passt und sich somit beide Partner gegenseitig sehr gut ergänzen.
Die Gemeinsamkeiten beginnen bereits bei der banalen Feststellung, dass Doping schlichtweg Betrug ist und den beteiligten Sportlern ebenso schadet wie dem gesamten Sport. Dies rechtfertigt die strenge Handhabe gegen Doping, die weltweit durch die WADA und in Deutschland durch die NADA durchgesetzt wird.
Was genau ist Doping?
Doping umfasst den Besitz, den Handel oder auch nur die versuchte Anwendung eines verbotenen Wirkstoffs oder einer verbotenen Methode. Außer einem positiven Dopingtest gilt jedoch auch schon eine unterlassene oder verweigerte Probenahme als Dopingverstoß. Auch die Manipulation oder versuchte Manipulation der Dopingkontrolle wird als Doping angesehen.
Die Grundlagen für die Bereitschaft zu dopen sind teilweise gesellschaftlich verankert: Um schneller wieder gesund zu werden greifen wir zur Schmerztablette. Wir nehmen kombinierte Grippemittel, um unserem Beruf nachgehen und wieder an den Schreibtisch kommen zu können. Zur Verharmlosung des Umgangs mit Medikamenten trägt auch die Werbung bei.
Im Leistungssport kommen Faktoren wie die Erfolgserwartungen von Medien, Zuschauern, Geldgebern und Trainern hinzu, aber auch der politische Druck und die häufig kommerziellen Strukturen des Profisports. Wenn Sportlerinnen oder Sportler dann alles auf die eine Karte Leistungssport setzen, anstelle etwa eine duale Karriere anzustreben, dann wird Doping fälschlicherweise oft als letzter Ausweg betrachtet.
In Deutschland ist die NADA die Instanz für den sauberen Sport. Mit den beiden zentralen Säulen der Prävention und der Kontrolle trägt die NADA seit bald fünfzehn Jahren maßgeblich zur Werteerhaltung im Sport bei. Dabei steht sie insbesondere für diese
4 Werte als Fundament des täglichen Handelns:
- Kompetenz als die Instanz zum Thema Anti-Doping in Deutschland. Die NADA setzt Standards und schafft Klarheit. Sie gibt Halt und Vertrauen – den Athleten und der Öffentlichkeit.
- Gerechtigkeit ist der Anspruch der NADA, Chancengleichheit im nationalen und internationalen Wettbewerb zu schaffen.
- Verantwortung für die Ideale des Sports bedeutet die Fairness im Wettbewerb und die Gesundheit der Athleten sicherzustellen, jetzt und in der Zukunft.
- Leidenschaft und Begeisterung für den Sport verbindet dabei alle Aktiven, seien es Fans, aktive Sportlerinnen und Sportler oder ehemaliger Athletinnen und Athleten.
Bei der Prävention spricht die NADA wenigstens sechs unterschiedliche Zielgruppen an, neben den Athleten sind das Trainer, Eltern, Anti-Doping-Beauftragte, Betreuer und Lehrer. Dazu verfügt sie über eine Fülle von Informationsmaterialien.
Welche medizinischen Grundlagen sind zu beachten?
Schon bei einem grippalen Infekt enthalten viele Medikamente häufig dopingrelevante Substanzen, auch wenn man es gar nicht vermutet. Oft ist es gar nicht einfach, Hustensäfte, Nasensprays und andere Erkältungsmittel ohne solche Substanzen zu finden. Dafür gibt es jedoch die Medikamentendatenbank der NADA sowie eine kostenlose App der NADA. Diese ist jedem Leistungssportler zu empfehlen, um Medikamente daraufhin abzufragen, ob sie verbotene Substanzen enthalten.
Sportler mit chronischen Krankheiten, die „verbotene Behandlungsmethoden“ zwingend erforderlich machen, müssen eine Medizinische Ausnahmegenehmigung (Therapeutic Use Exemption, TUE) ausgestellt bekommen, die sie zusammen mit einem Anschreiben beid er NADA einreichen müssen. Anschließend eine zusammenfassende Liste mit den
Hauptaufgaben der NADA:
- Umsetzung eines einheitlichen Dopingkontroll-Systems
- Aufklärung, Doping-Prävention und Beratung von Athleten
- Erteilung Medizinischer Ausnahmegenehmigungen (TUE)
- Beantwortung von Medikamentenanfragen
- Umsetzung des WADA-Codes in den NADA-Code
- (Rechts-)Beratung für Sportverbände sowie AthletInnen
- Einrichtung eines unabhängigen Sportschiedsgerichts
- Internationale Zusammenarbeit mit Anti Doping Agenturen
- Controlling des Anti-Doping-Kampfs der Verbände im Sinne des NADA-Codes
3 Kommentare