Großartige Aktionen auf beiden Seiten der Scheibe

World Games-Tryoutprozess von Flying Disc Deutschland in Darmstadt erfolgreich beendet

Ende August veranstaltete der DFV das zweite Auswahltrainingslager für die World Games 2022. Wie bereits beim ersten Tryout im Juli durften sich ca. 40 Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland miteinander messen und vor den geschulten Augen des Trainerteams ihr Können beweisen. Von Robin Jacoby.

Das zweite Wochenende wurde erneut am DFV-Leistungsstützpunkt im Hochschulstadion der Technischen Universität Darmstadt von einem Team des Sportinstituts unter Leitung von DFV-Bildungsvorstand Ralf Simon wissenschaftlich begleitet.

Nachdem das erste Tryout-Wochenende die Erwartungen der Coaches bereits übertroffen hatte, wussten auch die Teilnehmer*innen beim zweiten Teil des Auswahlprozesses mit einem beeindruckend hohen Niveau zu überzeugen.

„Wir haben viele spektakuläre und großartige Aktionen von den Spielerinnen und Spielern gesehen“, so Coach Marco Müller.

Die knapp 80 Teilnehmer*innen der beiden Tryout-Wochenenden wurden von den Coaches aus 140 Bewerbungen ausgewählt.

„Alle haben mit ihrer Leistung bei den Tryouts bewiesen, dass sie sich diese Einladung verdient hatten”, bestätigte Coach Stefan Rekitt.

Der ausnahmslos positive Eindruck der Coaches zeigt, dass alle Teilnehmer*innen in der Lage waren, auch am zweiten Wochenende die gefragten Leistungen abzurufen. Die Tryouts waren bis ins kleinste Detail vorbereitet, um alle Spieler*innen an ihre Grenzen zu bringen. Die verschiedenen Übungen und Spielformen wurden ausgewählt, um unterschiedliche Ultimate-spezifische Skills im eins gegen eins zu isolieren und mit den Mitspieler*innen vergleichbar zu machen. Zusätzlich sollte die lange Dauer mancher Übungen zeigen, ob die Spieler*innen dasselbe Niveau über einen längeren Zeitraum halten können.

Viele Spielformen waren darauf ausgelegt, unangenehme und schwierige Situationen zu provozieren. Die Spieler*innen mussten zeigen, ob sie die nötigen Grundlagen haben, um auch unter hohem Druck noch die richtigen Entscheidungen zu treffen.

„Was wir sehen wollten, war Körperlichkeit und Spielerinnen und Spieler, die auf beiden Seiten der Scheibe gute Aktionen zeigen können – in der Offense und in der Defense”, so Marco Müller nach dem Abschluss des Tryouts.

Am Sonntagvormittag konnten die Teilnehmer*innen unter Beweis stellen, dass sie die nötigen physischen Voraussetzungen hatten, die von den Coaches gefordert wurden. Unter Anleitung der Mitarbeiter*innen des Sportinstituts wurden Leistungsdiagnostik-Tests durchgeführt. Nachdem diese am ersten Wochenende noch von Dauerregen begleitet wurden, waren die Witterungsbedingungen dieses Mal besser.

Alle Teilnehmer*innen hatten mehrere Durchgänge, um ihr bestes Ergebnis im Counter-Movement-Jump, 30 Meter Linearsprint und dem Illinois-Agility-Test zu erzielen. Hier zeigte sich die positive Grundstimmung des Wochenendes am deutlichsten, als alle Teilnehmer*innen sich durch lautstarkes Anfeuern gegenseitig zu Bestleitungen zu verhelfen versuchten. Die Leistungsdiagnostik ist ein Teil einer größeren Studie des Sportinstituts zum „Anforderungsprofil für Spielerinnen und Spieler im Ultimate Frisbee“.

Das detaillierte Hygiene-Konzept hat sich auch am zweiten Wochenende wieder bewährt und wurde professionell umgesetzt, freundlicherweise gesponsert durch den Hessischen Landesverband Frisbeesport. Dabei wurden erneut über 100 Corona-Tests durchgeführt. Coach Stephanie Sauer zeigte sich zufrieden mit der Disziplin der Teilnehmer*innen:

„In Anbetracht der wieder steigenden Inzidenzen waren wir froh, auf das bewährte Konzept zurückgreifen zu können. Alle Beteiligten haben erneut eine hohe Bereitschaft gezeigt, die Regeln auch entsprechend umzusetzen.”

Das Ende des zweiten Tryouts markiert auch den Übergang in die nächste Phase der World Games 2022 Kampagne des DFV. An den beiden Tryout-Wochenenden wurden, jeweils mit Unterstützung der beiden Trainer des Mixed-Nationalteams Heiko Waldorf und Philipp “Hardi” Hartmann, Unmengen an Daten erhoben und viele Eindrücke gewonnen.

„Für uns geht es jetzt darum, alles, was wir jetzt hier bei den beiden Tryouts gesehen haben, zu analysieren”, so Coach Max Leibersberger.

Dazu gehört das Sichten der Notizen und das Einbeziehen der Eindrücke und Erfahrungen zu den einzelnen Spieler*innen und auch die Analyse der Daten aus der Leistungsdiagnostik, die gemeinsam mit dem Sportinstitut erhoben wurden.

Der nächste Schritt ist die Auswahl eines erweiterten Kaders, mit denen dann in die Saisonvorbereitung die World Games 2022 gegangen wird. Dort wird es darum gehen, aus vielen exzellenten Spieler*innen ein Team zu formen, welches für Deutschland bei den World Games in Birmingham, Alabama antreten wird. Die Bekanntgabe des erweiterten Kaders ist für Anfang September geplant.