Großes Interesse von Sportverbänden am INTERACT-Projekt

Erstes Projekttreffen in Teilpräsenz am Olympiazentrum Oberösterreich – Hybrider Beratungs-Workshop mit 17 weiteren Sportverbänden – Diskussionen zur Auffassung von „Sport for all“

Am Olympiazentrum Oberösterreich in Linz hat ein zweitägiges Treffen des von der EU im Rahmen des Erasmus+-Programms geförderten Projekts „INTERACT – Activate European Citizens“ stattgefunden, an dem der DFV teilnimmt. Organisator war der federführende Dachverband TAFISA (The Association for International Sports For All), Gastgeber der Internationale Faustball-Verband mit Sitz in Linz. Dort findet Ende Juli auch die Faustball-WM der Frauen, der Männer und der Jugend statt.

Im Mittelpunkt des Projektmeetings stand ein sogenannter Consultation Workshop mit weiteren Sportverbänden, die Interesse daran haben, über den Fortgang des Projekts informiert und in die Umsetzung involviert zu werden. Das Projekt zielt darauf ab, Internationale Sportorganisationen (ISOs) als Hauptunterstützer einer neuen Bewegung für „Sport für alle und körperliche Aktivität“ (Sport for All and Physical Activity, kurz SAPA) zu gewinnen und innovative Wege zu entwickeln, um Interessengruppen und Bürger*innen auf allen geografischen Ebenen einzubeziehen.

Insgesamt nahmen an dem Workshop 17 weitere interessierte Verbände aus aller Welt teil, was als großer Erfolg zu werten ist. Darunter unter anderem die ISOs für Badminton, Dodgeball, Floorball, Functional Fitness, JiuJitsu/Judo, Kabbadi, Karate, Korfball, Sambo, Savate (French Boxing), Tischkicker und Tchoukball. Fünf von ihnen haben ihre Vorstellungen von Sport for all präsentiert. Das hat große Unterschiede im Verständnis der Auffassung von Sport for all verdeutlicht. Daneben wurde auch eine erste Logo-Vorauswahl getroffen. In diesem Zusammenhang wurde und wird auch die Entwicklung eines Slogans diskutiert sowie eine Art Definition, wie die Projektgruppe selbst den Terminus „Sport für alle“ übereinstimmend versteht.

Zum Abschluss des Workshops wurden vier moderierte Breakout-Sessions mit wechselnden Gruppen in vier Räumen durchgeführt, die sehr produktiv, aufschlussreich und ergiebig waren, zu den Themen eines „Bekenntnisses“ (pledge) für Sport für alle, zu einem Toolkit in Entstehung, zum Capacity-Building für die Aufgabe und zur Entwicklung eines neuen Events. Zum Capacity Building wird ein dreistufiger Ansatz verfolgt: 1. Politische Überzeugungsarbeit, damit Verbände das Thema strategisch besetzen, 2. Organisatorische Workshops, wie Sport für alle in Organisationen eingebunden werden kann und 3. Train the Trainer-Programme, um Übungsleitende mit dem Ansatz vertraut zu machen.

Für die Projektpartner*innen in Linz fand am Rande des Treffens ein sehr interessantes und spaßiges Faustball-Training mit dem österreichischen Nationaltrainer der Männer und sechs Nationalspielern statt. In Ergänzung zur weiteren Ausarbeitung der Outputs sind die nächsten Treffen im Oktober 2021 in Frankfurt am Main, im April 2022 in Leipzig und im September 2022 am Rande der EU S4A Games in Perugia, Italien geplant.

Das INTERACT-Projekt mit neun beteiligten Verbänden bearbeitet sieben sogenannte Intellectual Outputs. IO1, eine Datenbank aller bestehenden Verbände aufzubauen, ist so gut wie abgeschlossen. IO2 ist eine Art „Bekenntnis“ aller interessierten Verbände, „Sport für alle“ stärker zu verfolgen, auf Basis von 15 internationalen politischen Papieren, die die Notwendigkeit physikalischer Bewegung betonen (von UN, WHO, IOC, IOC Europa, EU, etc. pp.) IO3 ist eine Umfrage, die auf Basis der Datenbank an 268 ISOs verschickt wurde und 38 Antworten erhielt (14 Prozent Rückmeldequote, fast nur nicht-olympische Verbände, dennoch aufschlussreich). IO4 ist die Sammlung von Good Practices für alle möglichen Zielgruppen, IO5 das Erstellen eines Toolkits daraus (mit Suchfilter nach 15 Zielgruppen und verschiedenen Practices). IO6 schließlich ist die Aufgabe Kapazitäten für „Sport für alle“ zu schaffen und IO7 die Entwicklung eines neuen internationalen Sportevents dazu.

Mehr Infos sind auf der DFV-Projektseite zu finden. Ein kurzes Video der IFA vermittelt Eindrücke.