Indischer Kurzfilm zu Ultimate siegt bei Sundance Filmfestival

175gram-screenshotUltimate Frisbee ist das Thema eines diesjährigen Gewinners des Kurzfilmwettbewerbs des Sundance Filmfestivals. Der Film „175 Grams“ erzählt in acht Minuten die Geschichte des Ultimate-Teams „Fly Wild“ aus dem südindischen Chennai, das aus Jugendlichen der dortigen Slums besteht.

Der Sport, der weltweit von mehreren Millionen Menschen vom reinen Freizeitvergnügen bis hin zum Hochleistungsbereich gespielt wird, stellt hier einen Hoffnungsschimmer für Jugendliche dar, die ansonsten häufig ohne jede Sinnperspektive aufwachsen. Die meisten der Mitspielerinnen und Mitspieler von „Fly Wild“ stammen aus den ärmsten Verhältnissen und werden durch den Sport dazu angehalten ein besseres Leben anzustreben. Auf fastcocreate.com zitiert Jennifer Miller den Kodirektor des Films Bharat Mirle:

“Wenn Leute aus den Slums das Spiel spielen, sehen sie die Welt mit anderen Augen und sie erkennen Möglichkeiten, die vor ihnen liegen. Der Sport hat einen gewaltigen mentalen Einfluss auf sie. Ein besseres Leben ist nicht länger nur ein Traum, sondern wird real.“

175gram-filmcrewDies wird dadurch möglich, dass der im Film vorgestellte Trainer „Boone“ von den Teammitgliedern verlangt: Wenn Ihr mitspielen wollt, müsst ihr gleichzeitig zur Schule gehen! Die Jugendlichen profitieren zudem von Unterstützung bei finanziellen und behördlichen Angelegenheiten.

Im Vorjahr hatte der Kurzfilmwettbewerb des Sundance Instituts, gesponsert von der Bill und Melinda Gates Foundation, dazu aufgerufen Beiträge über ermutigende Persönlichkeiten oder optimistische Geschichten einzureichen, bei denen Armut und Hunger überwunden, Seuchen bekämpft oder die Gesundheit verbessert wird. Aus 90 Ländern wurden Beiträge eingereicht. Die vier anderen Gewinner behandeln einen heimatlosen Schmied, der unter der längsten Brücke Afrikas in Lagos, Nigeria, lebt, ein eingeborenes amerikanisches Mädchen, das ihre Gemeinschaft durch das Gärtnern zusammenbringt, einen Amerikanisches Nahrungsaktivisten und Umweltschützer sowie die fiktionale Erzählung über einen Jungen in Südafrika, der sein leben durch Skateboardfahren verbessert.

Der Film “175 Grams” passt nach Ansicht von Jennifer Miller perfekt in dieses thematische Querprofil. Ultimate Frisbee dient in Indien als Ausgleicher, indem Jugendliche beider Geschlechter zusammen spielen ebenso wie verschiedener sozioökonomischer Herkunft. Bharat Mirle und sein Kodirektor Aravind Iyer stammen aus etwas besseren Verhältnissen. Für seine ersten Filmversuche lieh er sich einen Camcorder aus. Heute leitet er die unabhängige Filmproduktionsfirma Yogensha Productions. Die Auszeichnung beim Sundance Filmfestival ist sein erster großer Preis. Zusätzlich zu 10.000 US-Dollar erhält er die Anfahrts- und Unterbringingskosten zur Teilnahme am Festival.

Der Film „175 Grams“ ist auf vimeo.com zu sehen, aufgrund der dortigen Einstellungen jedoch nicht auf fremden Seiten integrierbar.

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