Open Masters-Zug läuft an!

IMG-20160416-WA0001Vier Trainingslager und das erste Vorbereitungsturnier der German Open Masters – Von Fabian Gerstenberg und Tarek Iko Eiben

Nach einem langen und für den Coach des Deutschen Open Masters Nationalteam, Tarek Iko Eiben, nicht leichten Auswahlprozess über vier Trainingslager wurde der Kader für die kommende Weltmeisterschaft in London gebildet und das erste Vorbereitungsturnier in Hamburg gespielt.

Aus den ca. 80 Bewerbern, die sich in den ersten beiden offenen Trainingslagern beworben hatten, wurde ein ca. 40 Mann starker, erweiterter Kader bestimmt. Auf dem Abschluss-Trainingslager sollte dieser auf die endgültige Größe von 25 Spielern gekürzt werden. Zuvor bot sich für die Master-Spieler die Gelegenheit, auf einem parallel zum U23-Trainingslager stattfindendem extra Trainingswochenende eine Sonderschicht einzulegen, um die vorgegebenen Taktiken zu verinnerlichen und in Trainingsspielen gegen eine agile und sehr athletische U23-Mannschaft auf die erste Probe zu stellen.

Erste Bewährungsprobe gegen die Next Generation

Masters and U23Hier zeigte sich, dass sich die Master auf einem sehr guten Niveau befinden und mit der „Next Generation“ mithalten können. Das Abschlussspiel am Sonntag, bei dem beide Mannschaften diverse Taktiken probierten, ging zwar mit 17:9 verloren, zeigte aber auch, dass für die Masters noch Luft nach oben ist. Die Leistung der U23 war sehr gut, und obwohl die U23 noch nie in dieser Konstellation zusammen gespielt hatten, war es sehr schwer für die Masters sich in Offense oder Defense zu behaupten. U23 hatte verdient gegen die Masters gewonnen.

Am 2. und 3. April 2016 war das letzte Trainingslager vor der endgültigen Teamauswahl. Wieder trafen sich die verbleibenden Aspiranten in Braunschweig auf dem Trainingsgelände der deutschen Footballmannschaft „New York Lions“ aus Braunschweig. Das vierte Mal in Folge zeigte sich das Wetter von seiner guten Seite und die Masters konnten bei perfekten Bedingungen trainieren. Bereits durch die vorangegangen Trainingslager war ein Teamempfinden spürbar. Fun-Aktionen, wie das erstmalige Spielen der neuen „Trendsportart“ „Soccermate“ (Fußball und Ultimate gleichzeitg auf dem selben Feld), taten ihr übriges, um dem Team ein zunehmendes „Wir-Gefühl“ zu vermitteln.

Allen Teilnehmern war bewusst, dass das Team schon jetzt ein sehr hohes Leistungslevel erreicht hat und jeder Einzelne das Potenzial zum Nationalspieler hat. Trotzdem musste der Kader weiter gekürzt werden, um die selbst festgelegte Vorgabe von 25 Spielern zu erfüllen.

Das stärkste Open Masters-Nationalteam aller Zeiten

team M_rzCoach Tarek wurde nicht müde zu erwähnen, dass es sich um das stärkste Open Masters-Nationalteam handelt, dass Deutschland je im Bereich dieser Division auf die Beine gestellt hat. Mit diesen Worten im Hinterkopf gaben alle Teilnehmer Vollgas, um sich von der besten Seite zu zeigen. Trotz des Konkurrenzdrucks behielten die Spieler, ganz im Sinne des „Spirit of the Game“ beim Ultimate Frisbee, jedoch immer ihre gute Laune und einen kameradschaftlichen Umgang untereinander – woran auch die nächste erfundene Trendsportart „Couples-Ultimate“  (Punkte können nur durch Händchenhalten beim Fangen in der Endzone erzielt werden) bestimmt ihren Anteil hatte.

Da die Saison schon weit voran geschritten war, musste nach dem Trainingslager der Kader festgelegt werden, um die administrativen Aufgaben für die WM abzuschließen. Somit wurden schon am Montagabend die Spieler nominiert, per Mail informiert und im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass sie in spätestens drei Tagen Ihre Trikots bestellt haben müssen. Somit war auch dem Letzten der Erwählten klar, dass es nun langsam ernst wird mit dem Projekt WUGC2016.

Der nächste Meilenstein auf dem Weg nach London sollte das „Hamburg Rumble“ werden. Ein Turnier mit seit Jahren guter Internationaler Besetzung. Am Samstag um 8.30 Uhr trafen sich die German Open Masters (GOM) bis auf zwei verletzte Spieler in voller Stärke neben den Spielfeldern in Hamburg. Der erste Gegner sollte das Team „Wall City“ (TiB 1848 Berlin) sein. Zuvor spielten aber die Masters-Europameister aus Dänemark und man konnte sich einen ersten Eindruck über die Konkurrenz in London verschaffen. Das Team aus Dänemark, amtierender Europameister und späterer Turniergewinner, zeigte eine nicht unerwartete Turnierleistung, und ist aktuell der Referenzwert der Europäischen Masters-Szene.

Gutes Abschneiden beim Hamburg Rumble

Wieder zeigte sich, dass der Wettergott auf der Seite der Masternationalmannschaft ist. Während die Teams in der ersten Spielrunde einen heftigen Regenschauer ertragen mussten, gab es zum zweiten Zeitslot nur Wolken und gelegentlich sogar Sonnenschein. Auch am übrigen Wochenende fiel der Regen immer auf Spielpausen der Master.

Spielerisch gesehen war das Hamburg Rumble eine sehr gute Vorbereitung und perfekt zum Einspielen der Mannschaft. Es boten sich unterschiedlichste Gegnertypen. Im ersten Spiel gegen „Wall City“ hatten die Master gleich ein gut eingespieltes Erstliga-Clubteam. Auch wenn das Spiel mit 11:13 knapp verloren wurde, bot es einen guten Einstieg in das Turnier. Ohne die Leistung von Wall City schmälern zu wollen, zeigte sich im Team GOM jedoch ein mangelndes Zusammenspiel mit zu vielen Fehlern.

Deutsche-Masters-beim_Hamburg-Rumble2016Im zweiten Spiel traf das Masters-Team gleich auf einen direkten Konkurrenten der WM, das belgische Masters Nationalteam. Hier wurde zum ersten Mal die Stärke des Teams deutlich offenbart und man gewann souverän mit 15:2. Ursächlich für diesen deutlichen Sieg ist am ehesten eine über die Trainingslager entwickelte Zonendefense, mit der die belgischen Masters-Kollegen nicht zurecht kamen.

Im letzten Gruppenspiel, zum direkten Fight um den Einzug in die Top 8, war das Spiel gegen das Team „theBigEZ“ aus Wien. Diese hatten zuvor gegen „Wall City“ nur knapp im Universe Punkt verloren. Allen war klar, dass zum Sieg eine konzentrierte Leistung benötigt würde. Diese konnte tatsächlich abgerufen werden und nach einigen getradeten Punkten in der ersten Halbzeit konnte in der zweiten Hälfte eine Führung herausgespielt werden, so dass das Spiel mit vier Punkten Vorsprung gewonnen werden konnte.

Das letzte Spiel am Samstag war gegen das international besetzte Team „Cambo Cakes“ aus Amsterdam. Es ging um den Einzug in das Halbfinale und die Chance gegen die ungeschlagenen Dänen spielen zu können. Leider fand das Masters Team nicht gut ins Spiel und erlitt schon früh einen Rückstand, der bis zum Endstand von 12:7 nie aufgeholt werden konnte. Hier zeigten sich Konzentrationsmangel, Untreue zum geplanten Spiel, ineffektive Man-Defense und vielleicht auch Ermüdung der Spieler als Ursache der Niederlage.

Trotz der Enttäuschung des letzten Spiels, gab es für die erste Bewährungsprobe der deutschen Open Masters Nationalmannschaft ein sehr positives Resümee vom Coach und man traf sich am Abend zum gemeinsamen Mahl wieder. Somit konnte der erste Spieltag gut gelaunt ausklingen.

Der Sonntag startete mit einer kleinen Revenge gegen das U23 Nationalteam. In diesem Aufeinandertreffen konnten die Master ihre Skills „Wise and Strong“ (kurz WAS, der neue Team-Cheer) ausspielen und als Sieger vom Platz gehen. Obwohl die U23 ähnlich stark wie auf dem Trainingslager agierte, zeigte die junge Mannschaft von Trainer Tim Buchholz Schwächen in der Offense gegen eine Zone. In der Summe der Fehler und versäumten Chancen beiderseits gewann  GOM mit 15:12.

Im Spiel um Platz 5 ging es gegen das Tschechische Open Nationalteam. Nach einer anfänglich sehr guten und dominanten Startphase in der ersten Hälfte, wurde die Konzentration zu früh runter geschraubt und die Tschechen zu einem Comeback eingeladen. Diese nutzten die leichte Schwäche des deutschen Nationalteams und holten Punkt für Punkt auf. Auch hier zeigte sich eine Untreue zum Spielsystem als Grund für den Verlust des Vorsprungs. Denkbar knapp, aber mit der Erfahrung aller Spieler konnte das Spiel für GOM entschieden und somit auch das zweite Spiel am Sonntag gewonnen werden.

Somit konnte das erste Vorbereitungsturnier mit einem guten 5. Platz auf dem Hamburg Rumble abgeschlossen werden. Das ganze Team freut sich auf die nächsten Turniere (Tom’s Tourney und der Confed Cup) und letztendlich natürlich auch auf die WM im Juni in London!

„Es wird eine geile WM!“

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