Platz vier nach hartem Kampf

Kolumbien gewinnt das Spiel um Bronze beim World Games-Ultimateturnier gegen Deutschland mit 13:11

Ein besonderer Dank geht an Hauptsponsor Goetze Armaturen und an Premiumsponsor Eurodisc, die das Team Flying Disc Deutschland auf ihrem Weg in die USA unterstützen.

Die „Cinderella Story“, von der die Live-Kommentator*innen Hannah Pendlebury und Tom Styles sprachen, hat für Deutschland kein glückliches Ende gefunden. Allerdings besteht auch kein Grund, um Asche aufs Haupt zu streuen. Vielmehr kann Team Flying Disc Deutschland mit erhobenen Häuptern die World Games-Bühne verlassen, auf der es für viel Aufsehen gesorgt hat. Drei spektakuläre Vorrundensiege gab es noch nie für Deutschland bei den World Games.

Die beiden Niederlagen im Halbfinale und im Spiel um Bronze (oben das Abklatschen mit Australien vor dem Spiel) tun auf den ersten Blick zwar weh. Doch sie signalisieren einen Durchbruch des deutschen Ultimate, das nun nicht mehr nur Anschluss zur Weltspitze hat, sondern zweifellos mit dazugehört. Über die Gründe für die Niederlage kann nur spekuliert werden. Es waren drei Breaks in der ersten Halbzeit, die den frühzeitigen Rückstand bedeuteten. Doch in Halbzeit zwei gelang es Flying Disc Deutschland das Spiel noch einmal eng zu gestalten. Doch der Reihe nach.

Kolumbien begann mit der Offense in Halbzeit eins und brachte diese weitgehend problemlos durch. Dies bliebt in der gesamten ersten Halbzeit so. Dabei spielten vor allem Valeria Cardegna als Werferin und Yina Cartagena als Recieverin (Bild unten) eine herausragende Rolle. Die Deutschen ließen sich bereits bei ihrer ersten Offense verunsichern und kassierten das erste Break zum 0:2. Anschließend wurden vier Punkte abwechselnd durchgebracht, auf deutscher Seite zweimal mit Nici Prien als Fängerin in der Endzone.

Beim Stand von 2:4 wurde ein Hitzebreak ausgerufen, der dem deutschen Spiel nicht gut tat. Unmittelbar darauf folgte das zweite Break zum 2:5. Und damit nicht genug. Nach dem Anschlusspunkt zum 3:5 durch Anna Gerner ging Kolumbien mit dem dritten Break und einem komfortablen Vierpunkte-Vorsprung in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit gestaltete Deutschland enger. Zunächst wurden die weiteren Punkte getradet, mit dann jeweils drei Punkten Rückstand. Nici Prien auf Levke Wakczak zum 4:7, Anna Gerner auf Simona Lieberth zum 5:8, Marvin Waldvogel erneut auf Nici Prien zum 6:9 und Nico Müller auf Steffen Döscher zum 7:10.

Bei der nächsten Offense Kolumbiens gelang es Sebastian Spiegel erstmals im Zweikampf in der eigenen Endzone den direkten Punkt zu verhindern. Doch anschließend konnte Conrad Schlör seinen langen Pass nicht festmachen. Erneut Punkt für Kolumbien und Gegenpunkt von Nico Müller auf Anna Gerner zum 8:11. Doch danach gelang es endlich die Offense Kolumbiens zu breaken. Samuel Beuttenmüller (Foto unten) holte im Mittelfeld die Defense, sprintete in die Endzone und erhielt sofort den Pass von Nico Müller zum ersten Rebreak 9:11.

Yina Cartagena machte den Punkt zum 12:9 und Kolumbien sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch nochmals kam Deutschland näher heran, erst durch einen Punkt durch Marvin Waldvogel und dann durch ein weiteres Break, nachdem ein tiefer Pass Kolumbiens ausging. Levke Walczak fing kurz vor der Endzone und passte zum Punkt auf Basti Spiegel. Deutschland kam bis auf einen Punkt zum 11:12 heran. Dann gelang Kolumbien trotz mehrere Defense Dives der letzte Punkt zum 13:11 und zum Gewinn der Bronzemedaille.

„Germany is sending shock waves to the Ultimate world“, urteilte Evan Lepler, „The voice of Ultimate“, während der Vorrunde über Deutschland. Dieser Eindruck wird bleiben, auch wenn dem Team Flying Disc Deutschland dieses mal die ersehnte World Games-Medaille verwehrt blieb.

Im Finale besiegten die USA Australien (siehe Nachbericht hier). Alle Ergebnisse stehen hier.